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Einsatz am Rand der Heide

Der Kriegsgefangenenfriedhof in Schmorkau war bisher in keinem guten Zustand. Die Deutsche Kriegsgräberfürsorge startete nun eine Initiative.

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© dpa

Schorkau. Die Denkmäler waren zugewachsen, kleine Bäume wuchsen in den Sichtachsen und überall lag Laub. Der Kriegsgefangenenfriedhof in Schmorkau am Rand der Königsbrücker Heide war in keinem guten Zustand. Der Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge in Sachsen, Dr. Dirk Reitz, spricht sogar von einer „desolaten“ Situation. Der Historiker und die Bürgermeisterin der Gemeinde Neukirch Grit Truxa-Richter gingen das Problem deshalb nun offensiv an. Sieben Soldaten der Dresdner Offiziersschule des Heeres und die Mitarbeiter des Gemeinde-Bauhofs haben am Dienstag und Mittwoch auf dem Friedhof gearbeitet. „Es wurden leichte gärtnerische Pflegearbeiten verrichtet“, sagt Dirk Reitz. Die Soldaten haben zum Beispiel die Waldränder gelichtet, um Sichtachsen wieder herzustellen.

Der Kriegsgefangenfriedhof in Schmorkau ist die letzte Ruhestätte von 724 Kriegsgefangenen, die in dem nahen Kriegsgefangenenlager während des Ersten Weltkriegs lebten. 15 000 Russen, Franzosen, Italiener, Serben und auch Soldaten aus anderen Ländern wurden in dem Lager gefangen gehalten. „Die Verluste bewegten sich angesichts der Lage in einem üblichen Rahmen“, sagt der Historiker Dirk Reitz. Die Toten aus dem Lager wurden auf der Lichtung im Wald bestattet und teilweise noch zu Kriegszeiten mit Denkmälern geehrt. Der steinerne Soldat, der an die serbischen Gefallenen erinnert, hat beispielsweise einen gewissen künstlerischen Wert, sagt Dirk Reitz. Die Gräber von Kriegsgefangenen werden in Deutschland genauso gepflegt wie die Gräber von deutschen Soldaten. Der Bund stellt 17 Euro pro Grab und Jahr für die Pflege zur Verfügung. „Das ist nicht viel“, sagt Dirk Reitz. Der Volksbund engagiert sich deshalb für solche Pflegemaßnahmen wie in Schmorkau. Die Offiziersschule des Heeres unterstützt die Arbeit freiwillig mit Personal. (SZ/pre)