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Eine unvergessliche Dienstreise

Sturmtief „Friederike“ hat die Zufahrt zum Butterberg unpassierbar gemacht und 20 Menschen im Berggasthof eingeschlossen. Die tragen’s mit Fassung.

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© Rocci Klein

Bischofswerda. Eine ungeplante Übernachtung auf dem Butterberg hat Sturmtief Friederike am Donnerstag 20 Menschen beschert. Unzählige entwurzelte und abgebrochene Bäume hatten am späten Nachmittag die Zufahrt zum Gasthof auf Bischofswerdas Hausberg unpassierbar gemacht. Am Abend wurden die Kameraden der Freiwilligen Feuerwehr Bischofswerda erstmals alarmiert. Hier war die Lage allerdings zu gefährlich, um die Wege freizuräumen. Die Eingeschlossenen, darunter auch eine neunköpfige Frauengruppe aus Hannover, trugen die Situation mit Fassung. „Die Stimmung war den ganzen Abend recht angenehm, die Mitarbeiter haben sich gut um uns gekümmert“, sagt Macide Kaya, eine der Teilnehmerinnen des Firmenmeetings. Dennoch war sie von den Auswirkungen des Sturms überrascht: „Wir sind relativ entspannt an die Sache herangegangen, doch es wurde doch schlimmer als gedacht.“

Sturmtief "Friederike" richtet am Butterberg enorme Schäden an.

Mit der Motorsäge rückt Herrik Gottlöber den umgestürzten Bäumen zu Leibe.
Mit der Motorsäge rückt Herrik Gottlöber den umgestürzten Bäumen zu Leibe.
Der Wegweiser zum Berggasthof ist ramponiert.
Der Wegweiser zum Berggasthof ist ramponiert.
Dutzende entwurzelte und abgebrochene Bäume liegen auf der Straße.
Dutzende entwurzelte und abgebrochene Bäume liegen auf der Straße.
Henrik Gottlöber, Forstdienstleister aus Rammenau, wurde mit der Beseitigung der Schäden beauftragt.
Henrik Gottlöber, Forstdienstleister aus Rammenau, wurde mit der Beseitigung der Schäden beauftragt.
Feuerwehrleute helfen beim Aufräumen.
Feuerwehrleute helfen beim Aufräumen.
Sandra Westphal (l.) und Macide Kaya kommen beide aus Hannover. Am Freitagvormittag machten sie sich zu Fuß auf den Weg.
Sandra Westphal (l.) und Macide Kaya kommen beide aus Hannover. Am Freitagvormittag machten sie sich zu Fuß auf den Weg.
Das Luftbild zeigt das ganze Ausmaß der Verwüstung.
Das Luftbild zeigt das ganze Ausmaß der Verwüstung.

Das ganze Ausmaß der Verwüstungen, die Friederike angerichtet hat, wurde am Freitagmorgen sichtbar. Da herrschte fast Windstille. Die Feuerwehr traf sich 7.30 zur Lageerkundung. Mit einer Drohne gelang es recht bequem, sich ein Bild der Aufgabe zu machen. Mehrere Dutzend Bäume lagen über der Straße, ein Auto war blockiert. Hendrik Gottlöber, ein Forstdienstleister aus Rammenau war auch mit schwerem Gerät vor Ort und begann die ersten Bäume zu beseitigen. 9.15 trafen dann Feuerwehrleute aus Bischofswerda und Geißmannsdorf ein, die ihn unterstützt haben. Weit nach dem Mittag war der Weg zum Butterberg wieder frei.

Viele der Besucher machten sich indes zu Fuß auf den Weg, darunter auch Macide Kaya und ihre Kollegin Sandra Westphal. Mit ihren Koffern stapften sie durch den Wald. Für Sandra Westphal bleiben starke Eindrücke von der Sturmnacht auf dem Butterberg: „Das ist eine Dienstreise, die man definitiv niemals vergessen wird“, sagt sie und kann wieder lächeln. (szo)