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Ein eingespieltes Trio

Bautzen ist Gastgeber des Landeswettbewerbes „Jugend musiziert“. Drei junge Bläser aus der Stadt und Radibor empfehlen sich für die nächste Stufe.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Bautzen. Für Markus Krancher und Samuel Wilk ist der Auftritt beim Landeswettbewerb „Jugend musiziert“ ein Heimspiel. Nicht nur, weil der Ausscheid dieses Jahr in ihrer Heimatstadt Bautzen stattfindet. Auch deshalb, weil die Blechbläser in der Aula ihrer Schule, des Schiller-Gymnasiums, ihr Vorspiel haben. Nur der Dritte im Bunde, David Schäfer, besucht das Sorbische Gymnasium und wohnt in Radibor. Die drei Jungs spielen Posaune und hatten sich bereits Ende Januar beim Regionalausscheid in Hoyerswerda für den Landeswettbewerb mit 24 von 25 möglichen Punkten qualifiziert.

Nun steht ihr großer Auftritt beim Landeswettbewerb an. Die Drei geben sich cool. Immerhin: David Schäfer hat schon Erfahrungen mit Musikwettbewerben. 2015 nahm er als Solist beim Bundeswettbewerb teil. Das Zusammenspiel mit den anderen mache ihm aber viel Spaß. Da sei man nicht so allein und deshalb auch nicht so aufgeregt. Das Lampenfieber packe ihn erst in den letzten fünf Minuten vor Beginn und beim ersten Stück lege es sich wieder.

Die anderen beiden sehen das ähnlich. „Man darf sich nicht so viele Gedanken machen“, findet Markus Krancher. „Wenn es schief gehen sollte, dann geht es eben schief – das Leben geht weiter!“ Samuel Wilk war ebenfalls schon bei einem Landeswettbewerb dabei, und zwar vor drei Jahren, damals mit seinem Mitspieler Adrian Reich. Samuel Wilk ist mit der Musikauswahl, die Lehrer Clemens Kowollik für das Trio getroffen hat, sehr zufrieden. Das mache es leichter, mit seinem Lampenfieber fertig zu werden. „Die Stücke sind eher ruhig und liegen uns“, sagt er.

Strenge Jury ist zufrieden

In ihrer Altersgruppe IV müssen die drei Bautzener Musikschüler, die 15 und 16 Jahre alt sind, als Erste ran. Vier Stücke bringen sie zu Gehör, eines aus dem 16. Jahrhundert, eines aus dem 18. Jahrhundert und zwei zeitgenössische Stücke. Die Jury wird später befinden, dass das letzte Stück, die jazzige „Party Time“ von Allan Rosenheck, den drei Posaunisten am besten gelegen hätte. Doch insgesamt sind die gestrengen Jurymitglieder unter ihrem Vorsitzenden Dr. Klaus-Dieter Anders zufrieden mit der Leistung der Bautzener. Es sei eine sehr schöne Leistung gewesen. Die Musikschüler seien hervorragend vorbereitet gewesen. Die „Party Time treffe wohl am ehesten den Nerv der jungen Generation, deshalb hätten die Drei bei diesem Stück besonders gelöst aufgespielt. Bei den anderen Stücken hätten die Drei noch etwas mehr Verbundenheit demonstrieren können. Und die „Party Time“ hätte noch ein winziges bisschen knackiger daherkommen können. Doch dies seien nur marginale Verbesserungsvorschläge, sagte Klaus-Dieter Anders. Am Ende bekommen die Drei 24 Punkte und fahren somit demnächst zum Bundeswettbewerb.

Charlotte Garnys, die Leiterin der Kreismusikschule, muss zwischen den verschiedenen Auftrittsorten hin und her flitzen, um die Vorspiele ihrer Schüler nicht zu verpassen. Für die Kreismusikschule sei es eine wunderbare Sache, dass der Landeswettbewerb in Bautzen stattfindet. Die Vergabe des Wettbewerbs in die Spreestadt sei auch eine Anerkennung der eigenen Arbeit. Der Wettbewerb, der am kommenden Wochenende fortgesetzt wird, biete Eltern, Lehrern und Schülern die Möglichkeit, viel zu hören und zu erleben, ohne weit weg fahren zu müssen. Und man sehe, wie der Leistungsstand landesweit ist.