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Ein Blick in die Einkaufstüten

Ob Umtauschen oder Weihnachtsgeld ausgeben: Den ersten Tag nach den Feiertagen haben viele zum Bummel genutzt.

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© Sebastian Schultz

Von Britta Veltzke

Riesa. Obwohl der Weihnachtsbraten dem ein oder anderen noch schwer im Magen liegt, haben viele Riesaer den ersten Tag nach den Feiertagen für einen Bummel auf der Hauptstraße genutzt. In den beiden Buchläden in der Innenstadt herrschte reger Betrieb, ebenso bei C&A, Mediamarkt oder Schneider-Moden in der Elbgalerie – immerhin lagen auch Geld und Gutscheine unter den Weihnachtsbäumen.

Sarah Sophie Patzelt aus Gröditz: Ich habe mein Weihnachtsgeld hauptsächlich in Nintendo-Spiele umgesetzt“, sagt Sarah Sophie Patzelt und zieht ein Super-Mario-Spiel aus ihrer Plastiktüte. Doch das ist nicht alles, was sich darin verbirgt. Auch Make-up un
Sarah Sophie Patzelt aus Gröditz: Ich habe mein Weihnachtsgeld hauptsächlich in Nintendo-Spiele umgesetzt“, sagt Sarah Sophie Patzelt und zieht ein Super-Mario-Spiel aus ihrer Plastiktüte. Doch das ist nicht alles, was sich darin verbirgt. Auch Make-up un © Sebastian Schultz
Helga und Hans-Jürgen Linke aus Roda: Wir haben nichts umgetauscht und auch kein Weihnachtsgeld ausgegeben. Wir schenken uns nichts mehr. Nur die Enkel bekommen noch etwas“, erklärt Hans-Jürgen Linke. Den „Oma-und-Opa“-Kalender haben sich er und seine Fra
Helga und Hans-Jürgen Linke aus Roda: Wir haben nichts umgetauscht und auch kein Weihnachtsgeld ausgegeben. Wir schenken uns nichts mehr. Nur die Enkel bekommen noch etwas“, erklärt Hans-Jürgen Linke. Den „Oma-und-Opa“-Kalender haben sich er und seine Fra © Sebastian Schultz

Dem Eindruck vieler Händler nach war der Mittwoch umsatzstärker als der 23. Dezember. Der Tag vor der großen Bescherung war in diesem Jahr bekanntlich auf einen Samstag gefallen. Die Kunden, die „auf dem letzten Drücker“ unterwegs waren, hielten sich laut Elbgalerie-Chef Andree Schittko diesmal in Grenzen. „Am 23. Dezember waren so viele Leute unterwegs wie an einem ganz gewöhnlichen Sonnabend. Dafür war an dem Donnerstag vor Weihnachten sehr viel Betrieb in der Elbgalerie.“ Das hatte sogar zu einem regelrechten Verkehrschaos um das innerstädtische Einkaufszentrum herum sowie im Parkhaus geführt. „Wir mussten spontan Verkehrspolizei spielen“, so Schittko.

Bei Intersport-Donat kamen am Mittwoch vor allem Ski-Sachen auf die Ladentheke. „Skihelme, Zubehör, so was. Viele jüngere Kunden haben sich von ihrem Weihnachtsgeld neue Sportschuhe gekauft“, erzählt Chefin Sylvia Donat. „Umtausche haben sich in Grenzen gehalten.“ Mit dem Nach-Weihnachtsgeschäft war sie ebenso zufrieden wie dem Vor-Weihnachtsgeschäft. „Konstant gut“, so ihr Urteil. Auch die Entscheidung, sich am letzten verkaufsoffenen Sonntag zu beteiligen, hat sie nicht bereut. „Wir haben Glühwein angeboten. Es sind viele Stammkunden gekommen. Und die, die erst vor Ort festgestellt haben, dass die Elbgalerie geschlossen hat.“ Dass sich der Kundenmagnet der Innenstadt nicht an den verkaufsoffenen Sonntagen beteiligt, sorgt nicht nur in dem Sporthaus für Unmut.

Gut zu tun hatte am Tag nach den Feiertagen auch André Eigebrecht. Der neue Chef des Riesaer Werbegemeinschaft Innenstadt, WIR e.V., hat am Mittwoch Kunden in seinem TV- und HiFi-Laden empfangen. „Viele Leute haben zwischen Weihnachten und Silvester ja Urlaub. Die nutzen dann die Zeit, um sich einfach mal in Ruhe beraten zu lassen.“ Dafür hatte er am Sonnabend vor Heiligabend kaum etwas zu tun. „Wer bei mir etwas für Weihnachten kauft, ist in der Regel früher dran.“

Eine ähnliche Erfahrung hat Annett Margenberg vom gleichnamigen Modehaus auf der Hauptstraße gemacht. Umsatzstark seien in dem Familienbetrieb vor allem der Donnerstag und Freitag vor Weihnachten gewesen. Am Sonnabend war der Trubel dann vorbei. „Da hatten die Leute offenbar alles zusammen“, so die Händlerin. Dabei hatte der Laden am Tag vor dem Heiligen Abend wie andere Händler in der Stadt sogar länger geöffnet als sonst. Richtig gelohnt hat sich das nicht. „Wir haben unsere Stammkunden zwar extra angeschrieben. Aber offenbar hatte sich das doch nicht richtig rumgesprochen.“ Auch am Mittwoch nach Weihnachten ging es bei Margenbergs eher „verhalten“ zu. „Aber das haben wir erwartet.“

Dafür waren die Schlangen in den Supermärkten so lang, als habe es tagelang nichts zu Essen gegeben. Aber das nächste Fest steht ja schon kurz bevor.

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