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Ehemaliger Wolf-Uhrmacher sieht gute Chancen

Mathias Nitzsche hat Glück im Pech. Seine Firma ist pleite, beruflich ist er weitergekommen.

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© Egbert Kamprath

Glashütte. Das abrupte Ende der Uhrenfirma C.H. Wolf hat Mathias Nitzsche kalt erwischt. Bis zuletzt hat der gebürtige Dippoldiswalder als Produktionsleiter dort gearbeitet und mit seinen Kollegen Uhren montiert. Doch am Montag stand fest: Insolvenzverwalter Helgi Heumann sieht keine Chance, das finanziell angeschlagene Unternehmen zu retten. Deshalb kündigte er allen Mitarbeitern und stellte sie mit sofortiger Wirkung frei.

Für Mathias Nitzsche war das eine ganz neue Erfahrung. Denn bisher hat er immer selbst beschlossen, Schluss zu machen. „Und das im Einvernehmen mit den Chefs“, sagt er. So war es 2011, als er die Firma Mühle verlassen hat, um bei Tutima zu beginnen. „Ich war jung, wollte was reißen.“ Sein Chef hat es verstanden, ließ ihn ziehen. Im Juli 2013 wechselte er zur Firma Hemess, die später zu C.H. Wolf wurde. Hier erhielt er die Chance, seinen Meister zu machen. Und zumindest damit hatte er Glück. „Im Februar habe ich die Prüfung bestanden“, sagt der 27-Jährige. Anderen erging es nicht so gut. Viele Anwärter hätten die Prüfung leider nicht geschafft.

Die Chancen für einen Neubeginn der Firma Wolf lassen sich schlecht einschätzen. „Sie liegen bei 50 zu 50“. Deshalb hat er angefangen, nach einer neuen Arbeit zu suchen. Zwar sei die Arbeitsmarktlage für Uhrmacher nicht mehr so rosig wie vor zwei, drei Jahren. Aber so schlecht wie zur Wirtschafts- und Finanzkrise 2008/2009 sei sie noch lange nicht. „Ich rechne damit, dass ich spätestens in einem halben Jahr eine neue Arbeit habe.“ (SZ/mb)