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Dresden präsentiert sich als Leitstandort der Welt

Auf der Münchner Halbleitermesse Semicon stellt die Landeshauptstadt ihr umfassendes digitales „Ökosystem“ aus.

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© Archivbild: dpa

München. Dresden ist auf dem Weg, zu einem „weltweit führenden Leitstandort“ für die weitere globale Digitalisierung im „Internet der Dinge“ zu werden. So sagt es OB Dirk Hilbert, und was das im Einzelnen heißt, welche Masse, welche Vielfalt an Firmen, Forschungsinstituten, Einsatzmöglichkeiten dahinter steckt, das hat die Stadt Dresden am Mittwoch auf der europäischen Halbleitermesse Semicon in München dem Weltpublikum präsentiert. So stellen die 33 Firmen, die im Netz „Silicon Saxony“ zusammengeschlossen sind, recht prominent gemeinsam auf der Messe aus und bieten einen sehr detaillierten Überblick über das digitale „Ökosystem“ der Landeshauptstadt selbst – also unter Einschluss der Technischen Universität, der Fraunhofer-Institute und der Politik in Gestalt der städtischen Wirtschaftsförderung – brachte eine mehr als zweistündige Veranstaltung am Mittwoch Nachmittag.

Robert Franke von der Wirtschaftsförderung hielt da unter anderem fest, wenn man die drei tragenden Pfeiler des „Internets der Dinge (IoT)“ zusammennehme, also Hardware, Software und Kommunikationstechnologie, so sei Dresden in seiner Kompetenz führend in Europa. Was in Dresden an Firmen und Forschung geballt sei, so Franke, könne „IoT-Basistechnologie aus einer Hand“ anbieten, „um die Industrien weltweit bei der digitalen Transformation voranzubringen“, sagte Franke. Auch hob er die „Incubator“-Programme hervor, also die „Brutkasten“-Förderung für junge, besonders innovative Start-up-Firmen, wie sie am Mittwoch Vormittag als Beispiel der Zusammenarbeit mit Volkswagen vorgestellt worden waren.

„Smart Systems Hub Dresden“ nannte sich – auf Englisch, wie nahezu alles bei der Semicon, bis hin zur Umgangssprache – die Präsentation der Landeshauptstadt. Dresden war im April zusammen mit Leipzig von der Bundesregierung zu einer der zwölf „Drehscheiben“ befördert worden, auf denen Deutschlands digitale Zukunftsindustrien und die dazugehörige Forschung schwerpunktmäßig und mit viel Geld für eine „intelligente Zukunft“ vernetzt werden sollen. Ziel sei es auch, sagte Professor Frank Fitzek von der TU Dresden, die „digitale Souveränität Deutschlands und Europas“ gegenüber Konkurrenten aus dem Rest der Welt zu erhalten.

Fitzek stellte unter anderem das universitäre Start-up „Wandelbot“ vor, das Robotern in der industriellen Fertigung beibringt, was sie zu tun haben. Das Originelle dabei: „Wandelbot“ verzichtet aufs Programmieren der Roboter-Software, also auf den teuersten Schritt in der Produktion – umso teurer, wenn die „Industrie 4.0“ keine standardisierten Massengüter, sondern individualisierte Ware herstellen soll. Anstatt die Roboter, so Fitzek, für jedes neue Werkstück neu zu programmieren, lernen die Maschinen bei „Wandelbot“ von selber. Aber auch Roboter, so Fitzek, begreifen nicht auf Anhieb: Sie brauchen viele Anläufe. (krei)