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Drei Jubiläen bei Radeberger Optiker

Vor 110 Jahren begann die Geschichte des Geschäftes. Jetzt führt Susann Mütze den Familienbetrieb.

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© Bernd Goldammer

Von Bernd Goldammer

Radeberg. Optikermeisterin Susann Mütze ist eine gefragte Beraterin wenn es um schicke Brillen geht. In ihrem Geschäft an der Radeberger Hauptstraße kann jeder die zahlreichen Modelle ausgiebig probieren.

Das Familiengeschäft kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Gustav Koch Senior hat vor 110 Jahren sein Optikergeschäft auf der Radeberger Hauptstraße eröffnet. Er handelte auch mit Uhren und Schmuck, denn Brillen waren zu dieser Zeit nicht für jedermann erschwinglich. Gustav Koch junior übernahm das Geschäft 1940 und führte es dreißig Jahre lang. Am 1. Juli 1969 übergab er es an Gottfried Mütze. Der hatte seit zwei Jahren seinen Optiker-Meisterbrief in der Tasche und strebte die Selbstständigkeit an. „Ich hatte Glück, denn in der DDR-Planwirtschaft war es nicht leicht, Genehmigungen zu bekommen“, sagt er.

Brillen und Gläser gab es damals auf Rezept. Optiker hatten viel zu tun. Für Uhren und Schmuck war kein Platz mehr. Dafür kamen moderne Maschinen und optische Messgeräte in die Optikerwerkstatt. Gläser und Brillenfassungen waren gemäß dem DDR-Standard möglich. Doch die individuelle Auswahl war dürftig.

Nach der Wende 1989 zog die Brillenmode der Welt in das Optikergeschäft ein. Hightech-Geräte, die das Optikerhandwerk revolutionierten, wurden angeschafft. Ebenso wichtig war: Gottfried Mütze konnte seine Tochter Susann für das Optiker-Handwerk begeistern. Sie hat ihren Meisterbrief 2005 in Jena abgelegt. Zwei Jahre später übernahm sie das Geschäft. In diesem Jahr feiert sie ihr zehnjähriges Inhaberjubiläum.

Den passenden Linsentyp ermitteln

Ihre Kunden kommen, weil sie sich viel Zeit für sie nimmt, um genaustens herauszufinden, welche Gläser und welche Fassung dem jeweiligen Menschen zu empfehlen ist. Susann Mütze ist ständig dabei, die neuesten Entwicklungen nach Radeberg zu bringen. „Die Sehleistung unserer Kunden ist für mich besonders wichtig. Deshalb nehmen wir uns die Zeit, um die optimale Brillenstärke zu ermitteln“, macht Susann Mütze klar. Fundiertes Wissen und anspruchsvolle Technik ergänzen sich in ihrem Familienbetrieb. Auf Wunsch besucht sie ihre Kunden auch zuhause, falls sie gesundheitliche Probleme haben. Moderne Augenprüfungen für alle Anlässe, kompetente Beratung und eine breite Auswahl an unterschiedlichsten Brillenfassungen, sind hier seit Langem selbstverständlich.

Gleiches gilt für Kontaktlinsen. Die gibt es in vielen Varianten. Weiche oder formstabile, Monats-, Tages- oder Jahreskontaktlinsen. Oder Crazy Lenses, die man auch mal so zum Spaß tragen kann. „Gemeinsam mit unseren Kunden ermitteln wir jeweils den passenden Linsentyp. In unserer umfangreichen Anpassberatung werden wichtige Augendaten erfasst. Die sind so individuell wie ein Fingerabdruck. Das ermöglicht uns, die perfekte Linse für den jeweiligen Menschen zu finden“, betont Susanne Mütze.

Die Handhabung der Kontaktlinsen und ihre Pflege sind ebenso wichtig. Deshalb ist eine optimale Beratung beim Einsatz hochwertiger Pflegeprodukte eine Selbstverständlichkeit. Gottfried Mütze geht seiner Tochter immer noch zur Hand. Erst vor wenigen Tagen wurde dem Nestor des Familienbetriebes der Goldene Meisterbrief der Handwerkskammer für das 50. Jubiläum seines Meisterbriefes überreicht.