SZ +
Merken

„Dorffest ist eine Mammutaufgabe“

Am Sonnabend wird in Bolbritz gefeiert. Organisator Percy Holfeld erklärt, warum das keine Selbstverständlichkeit ist.

Teilen
Folgen
NEU!
© Archivfoto: Uwe Soeder

Bolbritz. Das Programm steht, die Getränke sind bestellt, das Zelt fast aufgebaut. Am Sonnabend ab 14 Uhr startet in Bolbritz das Dorffest. Organisator Percy Holfeld weiß, auf was sich die Gäste freuen können und wie viel Arbeit dahinter steckt.

Herr Holfeld, bis zum Fest bleibt nicht mehr viel Zeit. Wie stressig ist die Organisation?

Sehr stressig. Anfang der Woche haben wir uns alle zusammen gesetzt und die Planung durchgesprochen. Am nächsten Tag ging es an den Aufbau. Wir haben diesmal ein größeres Zelt für die Besucher organisiert. Dann müssen wir uns noch um die Anlieferung der Getränke kümmern. Alles folgt einem straffen Zeitplan. Zum Glück bin ich nicht allein. 14 Frauen und Männer gehören inzwischen zu unserem Dorfclub und packen auch regelmäßig mit an.

Was erwartet die Besucher diesmal?

Auf jeden Fall wird es wieder den Bierfassweitwurf geben. Das ist immer sehr lustig. Kinder dürfen sich auf eine Spielstraße mit Hüpfburg freuen. Die Jugendfeuerwehr Salzenforst wird mit dabei sein und es gibt eine Tombola. Am Abend darf gern getanzt werden. Es wird sicher toll. Das Fest ist beliebt, hat einen guten Ruf und doch fragen wir uns jedes Jahr aufs Neue, ob wir es wieder veranstalten wollen.

Obwohl die Feier so gut ankommt?

Ich engagiere mich im Club, seit ich 17 bin. Teilweise nehme ich Urlaub, damit ich alles schaffe. Deshalb weiß ich auch: Das Fest ist kein Selbstläufer. Die Planung beginnt ein halbes Jahr zuvor. Die ganze Organisation ist eine Herausforderung, weil wir ja alle nebenbei noch berufstätig sind und eine Familie haben. Viele von uns arbeiten in Schichten – auch am Wochenende. Das muss man bedenken.

Also sollte man besser ganz auf das Dorffest verzichten?

Nein, das nicht. Für ein Dorf ist so ein Fest sehr wichtig. Einige Leute aus Bolbritz sehe ich das ganze Jahr nicht. Aber beim Fest treffe ich sie und kann mit ihnen reden. So geht es ja auch den anderen Dorfbewohnern, die bei dem Fest zusammenkommen. Eben weil wir auch in Zukunft die Dorfgemeinschaft stärken wollen, haben wir in diesem Jahr einen eingetragenen Verein gegründet. Damit wollen wir ein Zeichen setzen. Jetzt geht es natürlich darum, noch mehr Mitglieder zu gewinnen. Und auch die Stadt Bautzen könnte uns ein bisschen mehr entgegenkommen.

Was meinen Sie damit?

Das Vereinshaus, in dem unser Dorfclub untergekommen ist, gehört der Stadt. Wir zahlen Miete, kümmern uns gleichzeitig darum, dass der Raum ordentlich bleibt. Wir pflegen auch die Außenanlagen. Nun wurde uns gesagt, dass man die Miete vielleicht erhöhen will. Auch wenn es dabei nicht um riesige Summen geht, wäre das für uns schlimm. Man muss ja auch sehen, dass wir als Verein eine Versicherung zahlen. Das sind 310 Euro pro Jahr. Geld, das wir erst einmal erwirtschaftet müssen.

Gespräch: Marleen Hollenbach