Merken

Döbelner betreuen Waldheimer

Die Fusion von WGW und GWG ist rechtsgültig. Sie wurde von langer Hand vorbereitet. Für die Mieter ändert sich wenig.

Teilen
Folgen
© Dietmar Thomas

Von Tina Soltysiak

Döbeln/Waldheim. Die Wohnungsgenossenschaft Waldheim (WGW) gibt es nicht mehr. Die Fusion mit der Gemeinnützigen Wohnungsbaugenossenschaft Döbeln (GWG) ist beschlossene Sache. „Sie ist seit dem 31. August rechtskräftig und gilt rückwirkend zum 1. Januar dieses Jahres“, sagte GWG-Vorstand Gisela Menzel am Mittwoch. Seitdem ist sie damit beschäftigt, die Daten der WGW-Mitglieder in die Döbelner Datenbank zu übertragen. Unterstützung bekommt sie dabei von WGW-Ex-Vorstand Gerd Zickmann. „Ich bin bis zu meinem Renteneintritt im Mai 2018 bei der GWG angestellt“, erklärte er. Die beiden ergänzen sich gut. Schließlich kennt Zickmann die Waldheimer Mieter.

Die Fusion ist seit zwei Jahren vorbereitet worden. Gisela Menzel hatte Zeitpläne aufgestellt, die gemeinsam Schritt für Schritt abgearbeitet worden sind. Für einen allein sei die Verantwortung in Waldheim zu groß geworden, so Zickmann. Er managte die Verwaltung seit 1994 allein. Bereits seit 1983 war er im ehrenamtlichen Vorstand aktiv. Da das Durchschnittsalter der Mieter bei 70 Jahren liegt, sei es ohnehin schwer gewesen, noch Leute für die Vorstandsarbeit in der WGW zu finden. „Mir war es wichtig, dass die Zukunft der Genossenschaft bis zu meiner Rente klar geregelt ist, deshalb habe ich mich langfristig um einen geeigneten Fusionspartner gekümmert“, sagte er. Die GWG erschien ihm günstig – einerseits aufgrund der Größe der Genossenschaft, anderseits kennt er Gisela Menzel schon lange durch die gemeinsame Arbeit im Verband Sächsischer Wohnungsgenossenschaften. „Es passt einfach und lohnt sich für beide Seiten“, sind sich Zickmann und Menzel einig.

Die GWG hat mit der WGW eine „wirtschaftlich gesunde Genossenschaft übernommen“, so die kaufmännische Vorstandschefin. Zum Stichtag 31. August zählte die WGW 144 Mitglieder mit 908 Anteilen im Wert von 136 000 Euro.

Beiden Vertragsparteien sei wichtig gewesen, dass die Mieter weiterhin in Genossenschaftswohnungen leben können. „Wir arbeiten in Döbeln genauso wie die WGW. Für die Mieter ändert sich eigentlich nichts. In einem Verschmelzungsvertrag ist klar geregelt, dass wir die Waldheimer Mietverträge eins zu eins übernehmen“, erklärte Gisela Menzel. Ein Büro wird es in Waldheim nicht mehr geben. Laut Gerd Zickmann sei das wirtschaftlich nicht sinnvoll, da bisher dort auch kein regelmäßiger Betrieb herrschte. Die Bewohner der Häuser an der Pestalozzi- und Goldbornstraße müssen künftig lediglich eine neue Telefon- und Kontonummer nutzen.

Die Gebäude wurden zwischen 1957 und 1962 errichtet und fortlaufend saniert. Von den 133 Wohnungen haben 58 bereits einen Balkon. „Zuletzt haben wir acht Wohneinheiten der Pestalozzistraße 15 damit ausgestattet. Das wollten wir unbedingt noch vor der Fusion fertigbekommen und das ist uns auch gelungen“, so Gerd Zickmann.

Bei der GWG kümmert sich vor allem der technische Vorstand Andreas Paul um Handwerksangelegenheiten. „Die Firmen, die sich bisher um Heizungs-, Elektro- und Hausmeisterarbeiten in Waldheim gekümmert haben, werden dies auch weiterhin tun. Das funktioniert alles, die Mitarbeiter kennen sich aus“, sagte er. Dank der Fusion habe die GWG nun wieder die Größe wie kurz nach der Wende. „Wir hatten zwischendurch Wohnungen in Westewitz im Bestand. Die wurden verkauft“, so Paul. Bis Ende August hatte die GWG 700 Wohneinheiten, über 700 Mitglieder und einen Altersdurchschnitt von 56 Jahren.