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Die Planer für das Erlebnisbad

In Paulsdorf wird künftig mit Gas geheizt. Für zwei junge Dippser Ingenieure ist das ein wichtiger Auftrag.

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© Egbert Kamprath

Von Franz Herz

Dippoldiswalde. Das Erlebnisbad in Paulsdorf bekommt ein eigenes Heizkraftwerk. Damit werden Probleme gelöst, welche das Bad 21  Jahre nach seiner Eröffnung hat. Nach dieser langen Zeit ist die Heizanlage in die Jahre gekommen. Die Ölheizung entspricht nicht mehr heutigen Anforderungen. Auch sind die Anlagen nach dieser langen Zeit verschlissen, und es wäre ein Gewinn für den Gewässerschutz, wenn so nahe am Ufer der Talsperre Malter kein Öltank mehr betrieben wird.

Daher hat Dippoldiswalde die Heizungserneuerung im Erlebnisbad 2016 in ihr Programm für das Investitionspaket aufgenommen. Von den Geldern gehen 415 000 Euro in die energetische Sanierung des Erlebnisbads. Inzwischen sind die vorbereitenden Planungen abgeschlossen. Die hat das Ingenieurbüro Ibar Engineering aus Malter ausgeführt, wie der Baubeigeordnete Peter Antoniewski informierte.

Die Energieversorgung des Erlebnisbads wird auf Gas umgestellt. Dafür wird noch diesen Herbst ein Gastank auf dem Campingplatz in Paulsdorf in die Erde eingegraben. Von dort führt eine Leitung zum Erlebnisbad, wo im kommenden Jahr ein Blockheizkraftwerk aufgebaut wird. In dem läuft ein Gasmotor, vergleichbar dem in einem Auto, der einen Stromgenerator antreibt. Dabei entsteht Wärme, die das Bad heizt, und Strom, der auch im Erlebnisbad verbraucht wird. Das Gas wird also doppelt genutzt, weit besser als bisher das Öl. Damit sinken die Betriebskosten für das Bad. Für ganz kalte Tage steht noch ein Brennwertkessel als Reserve bereit.

Dieses Konzept ist das Ergebnis der Vorplanung. Nun geht es in die Bauphase, aber auch diese muss von Fachplanern begleitet werden. Sie sind jetzt für die Genehmigungsplanung verantwortlich, das sind alle erforderlichen Absprachen mit Behörden. Die Vergabe der Bauaufträge liegt in ihrer Hand, schließlich Bauüberwachung und Feineinstellung der fertigen Anlage.

In der Region einen Namen machen

Den Auftrag dafür hat das junge Ingenieurbüro SZ Engineering GmbH aus Dippoldiswalde erhalten. Die Abkürzung SZ steht in diesem Fall für die Namen Straßberger und Zimmermann. Sebastian Straßberger ist 36 Jahre alt und stammt aus Pretzschendorf. Er hat nach einer Ausbildung zum umweltschutztechnischen Assistenten am Beruflichen Schulzentrum in Dippoldiswalde an der Berufsakademie Riesa Versorgungs- und Umwelttechnik studiert. Der 30-jährige David Zimmermann ist geborener Dippoldiswalder und hat an der Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden Maschinenbau studiert mit der Spezialisierung auf technische Gebäudeausrüstung. Vorher hat er eine Lehre zum Installateur gemacht und danach eine Technikerausbildung. Beide haben dann für das Planungsbüro Ibar gearbeitet, sich dort kennengelernt und den Entschluss zur Selbstständigkeit gefasst. 2016 haben sie die SZ Engineering GmbH gegründet. Ihr Büro haben sie in der Rabenauer Straße in Dippoldiswalde und sie sind auf technische Gebäudeausrüstung spezialisiert.

Die Stadtverwaltung hatte drei Ingenieurbüros angefragt, und SZ Engineering hat mit 53 400 Euro das günstigste Angebot abgegeben. Damit liegen die beiden günstiger als die anderen Bieter und als die Kostenschätzung, die bei 64 100 Euro lag. Für die jungen Ingenieure ist das ein wichtiger Auftrag. Sie arbeiten zwar schon für bekannte Kunden wie den Pharmahersteller Novartis in Marburg, BMW in München oder Daimler in Rastatt. Ihr Ziel ist aber, stärker in der Region als Fachplaner aktiv zu werden. Dabei hilft ihnen der Auftrag.