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Die gute alte Tanzkapelle lebt weiter

Vor 15 Jahren haben Jugendliche in Dippoldiswalde die Liveband Crubbits gegründet. Das wird mit einem besonderen Konzert gefeiert.

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© Kamprath

Von Maik Brückner

Cunnersdorf/ Dippoldiswalde. Zu DDR-Zeiten waren sie der Garant für gute Unterhaltung auf dem Lande: die Tanzkapellen. Seit es CDs und DJs gibt, hat deren Zahl rapide abgenommen. Dennoch gibt es sie weiterhin. Eine dieser Combos sind „Die Crubbits“. Sie wurde 2001 als Schülerband am Glückauf-Gymnasium in Dippoldiswalde gegründet. Bei der Namensfindung setzten die Jugendlichen auf eine bewährte Methode, die ihnen auch ein wenig Kreativität abforderte. Denn der Name Crubbits entstand aus dem Zusammenreihen der Vor-, Spitz- und Nachnamen der Musiker: Carsten, Reichel, Uhlig, Böhme, Bach, Igor, Torsten und Stephan.

Zum Jubiläumskonzert am Sonnabend werden Lutz Reichel und Torsten Bach zusammen mit David Keick, Katharina Reichel, Christian Günther, Tommy Schab, Gabriel Rosenbach und Matthias Petrausch (v.li.) auf der Bühne stehen.
Zum Jubiläumskonzert am Sonnabend werden Lutz Reichel und Torsten Bach zusammen mit David Keick, Katharina Reichel, Christian Günther, Tommy Schab, Gabriel Rosenbach und Matthias Petrausch (v.li.) auf der Bühne stehen. © privat

Von der ursprünglichen Besatzung sind noch zwei dabei: der gebürtige Cunnersdorfer Lutz Reichel, der jetzt in Glashütte wohnt, und Torsten Bach, der aus Glashütte stammt und nun in Dresden lebt. Ihre „musikalischen Karrieren“ begannen beide beim Akkordeonunterricht. Torsten Bach entschied danach, lieber als Drummer weiter zu musizieren. Lutz Reichel stieg aufs Keyboard um. „Die Instrumente haben wir autodidaktisch gelernt“, sagt Torsten Bach, der, anders als sein Kumpel, aus einer musikalisch veranlagten Familie kommt.

Gleichgesinnte getroffen

Nach dem Gymnasium studierten die beiden Freude Maschinenbau, wurden beide Konstrukteure, allerdings in verschiedenen Firmen. Lutz Reichel arbeitet für den Uhrenhersteller Nomos, sein Kumpel Torsten bei der Fahrzeugelektrik Pirna. Da sie in der Region ihre berufliche Laufbahn absolvierten, mussten sie nie aufhören, ihrem Hobby nachzugehen. Die anderen aus der Ursprungsbesetzung mussten dagegen aus verschieden Gründen aufhören, erzählt Lutz Reichel. Einer wurde zum Beispiel Arzt und fand keine Zeit mehr, andere gingen für längere Zeit ins Ausland, um dort zu arbeiten oder zu studieren. Der Band gelang es, die Lücken zu schließen. „Es fanden sich immer Gleichgesinnte, die unser gemeinsames Hobby teilten“, sagt Lutz Reichel. Den Kontakt zu den Ehemaligen habe man aber nie abbrechen lassen. „Mit jedem sind wir freundschaftlich sehr verbunden“, erzählt der 31-Jährige. Das zeigte die Band auch vor fünf Jahren, als das zehnjährige Bestehen gefeiert wurde. Alle Ehemaligen wurden zum Musizieren auf die Bühne geholt. Ein unvergesslicher Abend sei das gewesen, sagt Torsten Bach.

Crubbits auf der Kalkhöhe

Nun fünf Jahre später soll es eine weitere große Sause geben. Wieder auf der Kalkhöhe, wieder mit den Crubbits. Allerdings in einer etwas anderen Besetzung. Die fünf Crubbits werden sich von drei Blechbläsern unterstützen lassen. Die Saxofonistin, Katharina Reichel, ist Lutz Reichels Frau, der Trompeter Gabriel Rosenbach ein guter Freund und der Posaunist Tommy Schab ein Bekannter. Es gab nur eine Gesamtprobe. „Die größte Arbeit hatten wir mit dem Schreiben der Noten für die Bläser. Diese haben wir alle selbst arrangiert“, sagt Lutz Reichel. Die Fans der Band dürfen gespannt sein, wie die Songs klingen werden, die sie von den Crubbits gewohnt sind: Und da setzt die Band seit Jahren auf Bewährtes. „Unser Repertoire reicht von Stimmungsklassikern der 1960er- und 1970er-Jahren, über Ostrock und deutschen Schlager bis hin zum Rock 'n' Roll, rockigen Klassikern und aktuellen Charthits“, sagt Lutz Reichel. Jedes Jahr kommen etwa zehn neue Lieder dazu. Einstudiert werden sie in dem kleinen Proberaum, den sich die Band bei einem ehemaligen Bassisten in Dipps angemietet hat. Das habe sich bewährt, sagt Torsten Bach. Der Ort liegt zentral und ist für jedes Bandmitglied gut zu erreichen, da zwei in Glashütte, zwei in Dresden und einer in Possendorf wohnen. 20 bis 25 Auftritte absolviert die Partyband im Jahr. Hauptsächlich sei man in Dresden, im Osterzgebirge und in Ostsachsen unterwegs. „Zu den Auftritten fahren wir meist am Nachmittag los“, erzählt Torsten Bach. Gut zwei Stunden brauche man, um die Technik aufzubauen. „Wir machen das alles selbst“. Doch anders als die Bands, die zu DDR-Zeiten die Säle der Dorfgaststätten bespielten, zeigen diese Musiker Durchhaltevermögen. „Wir spielen nicht nur drei Lieder und machen dann eine Pause. Wir spielen locker eine Stunde durch“, sagt Lutz Reichel und lächelt. Den Beweis werde die Band an diesem Sonnabend antreten.

Jubiläumskonzert der Crubbits auf der Sonnwendfeier, Kalkhöhe bei Cunnersdorf, am Sonnabend, 25. Juni, Einlass: 19 Uhr, Beginn gegen 20.30 Uhr, Eintritt: 5 Euro