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Der Tod ist jetzt teurer

Einige sächsische Gemeinden haben die Friedhofsgebühren erhöht. Auch in Döbeln sind die Kosten zum Teil angestiegen.

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© André Braun

Von Linda Barthel

Döbeln. Der Tod eines geliebten Menschen ist in vielerlei Hinsicht eine große Belastung. Im Vordergrund steht natürlich die Trauer um den Verstorbenen. In dieser schwierigen Zeit müssen jedoch auch die Beerdigung organisiert und der Friedhof ausgewählt werden. Meist wollen die Hinterbliebenen, dass der Angehörige in der Nähe ihres Wohnorts bestattet wird. Dafür nehmen sie auch gerne etwas mehr Geld in die Hand. Für manch einen ist es aber kaum möglich, die geforderten Summen aufzubringen. So wurden die Friedhofsgebühren zuletzt in einigen sächsischen Gemeinden stark angehoben.

In Döbeln gab es jedoch kaum Erhöhungen. „Die meisten Gebühren haben sich nicht verändert“, sagt Siegfried Roßberg, Verwalter des Niederfriedhofs. Nur die Gebühren für die Urnengemeinschaftsanlagen und die Friedhofsunterhaltungsgebühr (FUG) seien angestiegen. Letztere beträgt jetzt 18 Euro pro Grablager und Jahr und ist damit drei Euro höher als bisher.

Die Bestattung in einer Urnengemeinschaftsanlage kostet seit wenigen Wochen 1 900 Euro und damit 250 Euro mehr als bisher. In den Kosten sind die Urnenbeisetzung, die Namensnennung, die Grabpflege und die FUG für 20 Jahre enthalten.

„Die Gebühren wurden an unsere Kalkulation angepasst“, sagt Siegfried Roßberg. Deshalb habe es die Erhöhung gegeben. Die FUG sei um drei Euro gestiegen, weil die Kosten für den Friedhof im Allgemeinen gestiegen sind. So müssen zum Beispiel der Winterdienst und die Müllbeseitigung bezahlt werden. Außerdem brauchen die Fahrzeuge und Rasenmäher Benzin. Früher wurden dafür 30 Mark verlangt, später 15 Euro. „Diese Summe haben wir über viele Jahre hinweg so gehalten“, sagt Katrin Pöhlich vom Niederfriedhof. „Jetzt war eben mal eine Anpassung notwendig.“

Auch der Friedhof Waldheim hat seine FUG vor einem Jahr von 15 auf 20 Euro erhöht. Verwalter Tino Heymann nennt ähnliche Gründe wie Katrin Pöhlich. „Wasser, Entsorgung – das alles ist ja teurer geworden.“ Auf dem Friedhof in Leisnig gab es 2016 ebenfalls eine Erhöhung. Die FUG beträgt jetzt nicht mehr 17, sondern 20 Euro. Grund sind die anfallen Dienstleister- und Lohnkosten, so Verwalter Frank Geißler . „Man sollte alle zwei Jahr prüfen, ob die Gebühr so wie sie ist, noch passt.“

Zumindest in Döbeln sind jedoch zunächst keine weiteren Erhöhungen geplant. „Da unsere Gebührenordnung relativ neu ist, werden sich die Gebühren in den nächsten zwei bis drei Jahren voraussichtlich nicht verändern“, sagt Roßberg.