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Der Rosenliebhaber

Ein Großdubrauer züchtet in seinem Garten 200 Sorten. Am Sonntag lädt er zur großen Schau ein.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Wie das duftet in diesem Garten, in dem die Rosen unendlich viele verschiedene Farben und Blüten haben. Volkmar Eichhorn kennt sie (fast) alle mit Namen. Auch diese Kletterrose mit Namen Santana, eine der schönsten Kletterrosen überhaupt, findet der Rosenliebhaber. Am Sonntag lädt er wieder einmal alle Interessenten in seinen Garten zur Rosenschau ein. Allerdings soll es die letzte Schau sein.

Auf die Rose gekommen ist Volkmar Eichhorn mit 14. Da hat er zwei damals neue Sorten – Superstar und Permoser – gekauft und hinter einen Schuppen gepflanzt. Nachdem damit gar nichts passierte, hatte er die Stöcke fast vergessen, bis sie plötzlich in voller Blüte standen. Seit 1975 hat er mit seiner Frau den Garten am Rand von Großdubrau. Und immer wieder erfreut er sich an den Rosen. Gern berät er andere Rosenfreunde. „Es ist immer interessant, wenn Züchter aus den alten Bundesländern hier sind. Die meisten sind froh, wenn sie mal eine alte DDR-Sorte bekommen“, erzählt Volkmar Eichhorn. Der Grund ist vor allem, dass diese Sorten einfach und unkompliziert sind und fast überall unter fast allen Standortbedingungen auch gewachsen sind.

Besucher in den Garten eingeladen

Als Eichhorn 20 war, hat er sich von Baumschulgärtner Rüdiger Witt aus Milkel die Kunst des Veredelns beibringen lassen. 1986 organisierte er dann die erste Schnittblumenschau mit seinen Rosen. Weitere folgten 1989 und 1991 in der Kirche Klix. „Aber das wurde viel zu aufwendig“, blickt Volkmar Eichhorn zurück. Bereits 1992 wurde die erste Freilandschau organisiert. Fast aller zwei Jahre hat der Rosenfreund dann in seinen Garten eingeladen. Zwischenzeitlich hatte er fast 300 Rosensorten dort zu stehen. Heute sind es etwa 100 weniger. Volkmar Eichhorn hat auch eine Vermutung, warum ihm die Rosen so am Herzen liegen. „Mein Urgroßvater war wahrscheinlich ein Rosennarr“, sagt der 63-Jährige. Zumindest hat ihm seine Oma immer davon erzählt, dass ihr Vater eine schneeweiße Rose mit großen Blüten gepflanzt hat. Solch eine Sorte hat Eichhorn wahrscheinlich auch bei sich zu stehen, denn die „Schneekönigin“ wurde seit 1901 gezüchtet. „Sie ist eine meiner Lieblingsrosen“, sagt Volkmar Eichhorn.

Eichhorn ist in der Landwirtschaft groß geworden. Er hat Rinderzüchter gelernt, er ging zur Armee, heiratete jung. Später hat er die Schweinemastanlage in Klix mit aufgebaut, bevor er dort auch gearbeitet hat. In den dazugehörigen Häusern in Großdubrau an der Waldstraße wohnt er heute noch. „Ich war einer der ersten Mitarbeiter“, sagt er mit ein bisschen Stolz. Weitere berufliche Abschnitte waren 13 Jahre bei der Container-Firma Lissina, nach deren Schließung dann sechs Jahre bei einer Recycling-Firma. Mittlerweile ist Eichhorn schon seit acht Jahren selbstständig mit einer Firma für Garten- und Grundstückspflege. Er beschäftigt zwei Mitarbeiter.

Auch Mitglied im Rassekaninchenverband

Neben seinen Rosen züchtet er mittlerweile auch Kaninchen. Schlimm für ihn war, dass ihm Diebe Anfang des Monats Jungtiere gestohlen haben. „Da kann ich nun nicht mal auf Ausstellungen gehen“, sagt er enttäuscht. Immerhin ist er auch Mitglied im Rassekaninchenverband S16 in Bautzen. Seine Rassen sind Deutsche Riesen und Burgunder. Auch die Ställe stehen im Garten hinter der Kläranlage.

Auf die Rosenschau am Sonntag freut sich Eichhorn, der seit vielen Jahren auch Mitglied im traditionsreichen Großdubrauer Obstbauverein ist. Es soll die Letzte sein, denn die Organisation ist nicht mehr so einfach zu stemmen. Besonders freut er sich, dass die Großdubrauer Blasmusikanten wieder kostenlos auftreten. „Ich weiß noch genau, wie schön es war, als wir eine Rosensorte auf den Namen der Musiker getauft haben“, sagt Volkmar Eichhorn. Auch diese Rose ist am Sonntag zu bestaunen.

Rosenschau bei Volkmar Eichhorn in Großdubrau am Sonntag ab 10 Uhr. Für Essen und Trinken sorgen die Besitzer vom Ferienhof Commerau. Ab 15 Uhr spielen die Großdubrauer Blasmusikanten.