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Der gelbe Flitzer kann jetzt auch Pflaster

Sie haben es wieder getan: Aller paar Monate machen die Tüftler der Multikon GmbH mit einer neuen Erfindung von sich reden.

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© Kristin Richter

Von Catharina Karlshaus

Großenhain. Das Prinzip ist eigentlich immer dasselbe: Zunächst hört man nichts von ihnen. Dabei ist klar, dass es sie immer noch gibt – und zwar in ihrem Metier durchaus erfolgreich. Aber über Wochen hinweg werkelt das Team um Multikon-Geschäftsführer Mike Freudemann dann doch lieber im Geheimen. Erprobt und testet, so wie seit der Erfindung des gelben Rasenmähers im Jahre 2012, im stillen Kämmerlein.

Doch dann sind sie plötzlich wieder da. Die mittlerweile acht Mitarbeiter des 2013 gegründeten Unternehmens und präsentieren, was den wendigen Flitzer so einzigartig macht: seine zahlreichen Zusatzgeräte, die ihn vielfältig einsetzbar machen. Nachdem die einst von Konrad Freudemann, Geschäftsführer der Metalltechnik Großenhain Götz Lamm & Co. OHG, erfundene Allzweckwaffe inzwischen Mähen, Strom erzeugen, Kehren und Schnee schieben kann, kommt nun eine neue Komponente hinzu. „Auf Wunsch eines Privatmannes aus den alten Bundesländern, der uns auf einer Messe kennengelernt hat, haben wir eine Vorrichtung zum Einkehren nach dem Pflastern entwickelt“, verrät Mike Freudemann.

Praktisch sei die Umrüstung eigentlich ganz simpel gewesen. Anstatt der zwei Klingen zum Mähen von Rasen seien am entsprechenden Balkenvorsatz nun zwei Bürsten angebracht worden. Mit einer Geschwindigkeit von gut 300 Kehrbewegungen innerhalb von zehn Sekunden ließe sich der Sand nach dem Pflastern in kürzester Zeit einkehren.

Dass es tatsächlich so ist, haben die Multikoner bei der Generalprobe in dieser Woche gestestet. Auf der Baustelle von Danilo Galle am Friedhof hat Pflasterer Heiko Voigt eine große Fläche zu bearbeiten. Und Überraschung: Da er nicht mit einem Besen Hand anlegen musste, sei die Arbeit fünfmal so schnell erledigt worden. „Alle waren begeistert, und das ist natürlich für uns eine gute Sache. Wir werden uns dem Zusatzteil jetzt noch im Feinschliff zuwenden und können es dann mit in unserem Portfolio anbieten“, so Freudemann.

Wie der Multikon-Chef im SZ-Gespräch betont, sei die Neuerung im Übrigen nicht die einzige am bundesweit mehrfach ausgezeichneten Gerät. Seit diesem Jahr wäre der Multikon mit einem Dreiganggetriebe erhältlich. Zudem sei er per Knopfdruck stufenweise höhenverstellbar. „Wir können guten Gewissens behaupten, dass wir den einzigen Rasenmäher weltweit verkaufen, der mit einem Gasdämpfer ausgestattet ist.“ Ständige Weiterentwicklungen, die nicht zu unrecht zu den größten Stärken der Großenhainer zählt. Rasenmäher gibt es schließlich in allen Preisgruppen und mit verschiedenen Antrieben. Aber ein Alleskönner, mit denen verschiedene Tätigkeiten ausgeführt werden können? „Den bieten nur wir! Und wir sind ständig am Tüfteln. Da wird noch einiges kommen!“