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Dauerlicht im Kulturpalast

Den ganzen Tag brennt in dem Veranstaltungshaus das Licht. Warum ist diese Festbeleuchtung nötig?

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© Archivbild: Ronald Bonß

Von Kay Haufe

Dresden. Damit er sich stets im rechten Licht präsentiert, haben Lichtplaner diverse Szenarien für den Kulturpalast entworfen. Ab dem Morgen bis in die späten Abendstunden ist das Haus in unterschiedlicher Intensität beleuchtet. Das Dauerlicht halten einige Dresdner jedoch für übertrieben. Steuergeld würde dort abgebrannt, schreibt Günter Kuhr in einer Mail an die SZ.

Doch mit den neuen Mietern kamen auch ganz neue Forderungen auf die Stesad zu, die das Haus betreibt. „Weil die Foyers jetzt teilweise von der Zentralbibliothek als Leseräume und Arbeitsplätze angeboten werden, müssen wir von 10 bis 19 Uhr eine Lichtstärke zwischen 300 und 500 Lux gewährleisten“, sagt Objektleiter Steffen Meyer.

Zudem erscheine es von außen zwar oft so, als sei kein Betrieb mehr im Haus, aber der Eindruck täusche. „Die Bibliothek nimmt beispielsweise ab 6 Uhr morgens bis 24 Uhr abends Bücher am Automaten im Erdgeschoss zurück. Dafür muss der Weg dahin natürlich beleuchtet sein“, sagt Meyer. Auch das Restaurant habe von 8 bis 24 Uhr geöffnet. Um auf die Toiletten zu gelangen, müssten die Gäste ebenfalls durch das Foyer.

Zudem gebe es Führungen und Veranstaltungen in der Bibliothek zu verschiedenen Zeiten. Da das Tageslicht zumindest auf der Südseite im Sommer reichen könnte, um alle Anforderungen an Helligkeit zu erfüllen, werde jetzt an einer tageslichtabhängigen Lichtsteuerung gearbeitet, sagt Meyer. Das sei in den Planungen nicht vorgesehen gewesen. Er rechnet damit, das es bis April funktioniert. Zumindest vor den Sommermonaten.

Bereits seit dem Einzug der verschiedenen Nutzer Philharmonie, Bibliothek, Herkuleskeule, dem Zentrum für Baukultur sowie dem Büro für die Kulturhauptstadtbewerbung habe es ständig Abstimmungen zur Beleuchtung gegeben. „Ein Programmierer hat das Licht Stück für Stück den Erfordernissen angepasst“, sagt der Objektleiter. Da LED-Leuchten eingebaut wurden, die wesentlich stromsparender arbeiteten als herkömmliche Glühbirnen, rechnet Meyer auch nicht mit horrenden Stromkosten für die Beleuchtung. Aber das müsse das erste Jahr zeigen.

Insgesamt 20 verschiedene Lichtstimmungen werden derzeit automatisch je nach Tageszeit im Kulturpalast geschaltet. Jede Wand- und Deckenleuchte lässt sich extra ansteuern und dimmen. Die Besucher im Innern haben das Licht bisher nicht kritisiert. Die meisten nehmen die unterschiedlichen Helligkeits-Abstufungen gar nicht wahr. Bleibt abzuwarten, wie es im Sommer funktioniert, wenn sich eine dunkle Wolke vor die Sonne schiebt und wieder Kunstlicht benötigt wird.