SZ +
Merken

Das sind die Pläne für das Zwölfeckhaus

Die Diakonie Dresden ist künftig der neue Besitzer des besonderen Objektes in Ottendorf. Das Werk hat das Haus schon länger im Blick und will nun ein Pflege- und Wohnquartier entwickeln.

Teilen
Folgen
NEU!
© Thorsten Eckert

Von Nadine Steinmann

Ottendorf-Okrilla. Schon länger hatte das Diakonische Werk Dresden das Zwölfeckhaus im Auge gehabt – und sämtliche Entscheidungen der Gemeinde hinsichtlich des besonderen Wohnhauses mit Spannung verfolgt. Und dann fällte die Gemeinde vor knapp zwei Jahren den einen wichtigen Beschluss: Ottendorf-Okrilla will sämtliche gemeindeeigenen Immobilien verkaufen. Inklusive Zwölfeckhaus!

„Allein die Lage schrie schon nach einem Kauf“, erzählt Sven Marschel, kaufmännischer Direktor der Diakonie Dresden, lachend. Kein Wunder, schließlich betreibt die Diakonie direkt hinter dem Zwölfeckhaus bereits das Ottendorfer Altenpflegeheim, in dem 70 vollstationäre Plätze zur Verfügung stehen. Außerdem betreuen die Pflegekräfte des Diakonischen Werkes noch 140 weitere Ottendorfer in ihren Wohnungen und versuchen, den älteren Bürgern der Gemeinde auch im hohen Alter ein schönes Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen.

Doch ein Puzzleteil im großen Gesamtkonzept hat der Diakonie in Ottendorf-Okrilla noch gefehlt: Die Kurzzeit- und Tagespflege. „Wenn zum Beispiel Angehörige in den Urlaub fliegen wollen und die Großeltern für eine gewisse Zeit nicht mehr betreuen können“, erklärt Sven Marschel die Ausgangssituation. In solchen Fällen könnten dann die Mitarbeiter der Diakonie einspringen.

Angebot wird komplettiert

Genau aus diesem Grund hat der Vorstand des Werkes auch das Zwölfeckhaus ins Auge gefasst. Denn mit dem Kauf des besonderen Hauses, sei es möglich, an einem Standort ein umfassendes Pflege- und Wohnquartier mit einer geschlossenen Versorgungskette in der Großgemeinde zu etablieren. Deswegen hat die Diakonie auch mit Spannung die Ausschreibung des Zwölfeckhauses abgewartet, die im vergangenen Herbst erfolgte. „Die Phase der Summenfindung war sehr schwer für uns“, gibt Sven Marschel zu. Und ein wenig gezittert habe der Vorstand auch. Schließlich konnte er nicht ahnen, welche Beträge die anderen Interessenten für das Haus bieten. Doch das Zittern war umsonst, denn mit 1,6 Millionen Euro hat die Diakonie das höchste Gebot abgegeben und kann nun ihr Pflege- und Wohnquartier realisieren.

Doch bis dieses Konzept tatsächlich umgesetzt werden kann, muss noch ein wenig Zeit verstreichen. Denn in erster Linie will sich die Diakonie Dresden nun um Sanierungsmaßnahmen am Zwölfeckhaus kümmern. „Das Haus braucht ein ordentliches Brandschutzkonzept. Das steht für uns an erster Stelle“, berichtet der kaufmännische Direktor. Anschließend müssen Arbeiten am Dach, den Balkonen und der Fassade durchgeführt werden. „Der Charakter des Hauses wird aber nicht verändert“, verspricht Sven Marschel, der damit auf den bereits von einigen Bürgern geforderten Denkmalschutz für das Haus anspielt. Das Zwölfeckhaus sei ein besonderes Objekt und soll es auch bleiben. Außerdem habe es auch einen „gewissen Charme, dass jede Wohnung einen Balkon hat“, so der kaufmännische Direktor.

Die bisherigen Mieter bleiben

Generell soll sich nicht nur am, sondern auch im Zwölfeckhaus nicht viel ändern. „Die bisherigen Mieter bleiben auf jeden Fall in ihren Wohnungen“, so Sven Marschel. Wenn Wohnungen frei werden, hat die Diakonie Dresden bei der Vermietung aber vor allem die ältere Generation im Fokus. Und auch bei den Mietpreisen wird es keine Veränderungen geben. „Nur wenn wir Maßnahmen zur Werterhaltung durchführen. Dann kann es natürlich sein, dass sich einige Mieten ein wenig erhöhen.“ Aber das würde alles in einem angemessenen Rahmen geschehen, verspricht der kaufmännische Direktor. „Wir wollen in Ottendorf etwas entwickeln, wo man schön alt werden kann“, fasst er die Pläne der Diakonie Dresden kurz zusammen.

Inwieweit dieses Vorhaben auch bauliche Veränderungen mit sich bringt, muss die Zeit zeigen. Denn erst jetzt, nachdem der Gemeinderat von Ottendorf-Okrilla dem Verkauf des Hauses an das Werk aus Dresden zugestimmt hat, wird sich ein Arbeitskreis gründen und genauere Pläne erarbeiten. „Vielleicht schaffen wir einen Verbindungsgang zwischen dem Altenpflegeheim und dem Zwölfeckhaus. Oder es wird einen Anbau geben“, berichtet Sven Marschel. Doch das seien alles nur Ideen, keine festen Pläne.

Ebenfalls noch unklar ist, was mit der Fläche geschieht, auf der momentan einige Garagen, Schuppen sowie der Wäscheplatz des Zwölfeckhauses zu finden sind. Denn auch dieses Areal befindet sich künftig im Besitz der Diakonie Dresden. Doch egal, welche Pläne umgesetzt werden, Sven Marschel garantiert ebenfalls, dass die Diakonie weiterhin eng mit der Gemeinde Ottendorf zusammenarbeiten möchte.