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Das „Arschleder“ ist geschlossen

Der Inhaber aus Niesky hatte sich auf Mittelalterliches spezialisiert. Jetzt ist das Gasthaus in Rietschen wieder zu haben.

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© Jens Trenkler

Von Carla Mattern

Rietschen. Das zweijährige Jubiläum fällt aus. Am 25. März, das war vor zwei Jahren zu Ostern, hatte der Nieskyer Kevin Firl in Rietschen seine erste eigene Gaststätte eröffnet. „Anno 1313 – Zum Arschleder“ hatte der damals 21-Jährige sie genannt und damit den eingeführten Namen der Gaststätte „Zum Arschleder“ mit seinen speziellen Interessen verbunden. Denn Kevin Firl ist ein großer Mittelalterfan und wollte das auch im Konzept seines Gasthauses umsetzen, sowohl bei der Dekoration als auch bei Besteck, Geschirr, Gläsern, Krügen und Bechern für Getränke. Fleischliebhaber wie auch Vegetarier und Veganer fanden auf der Speisekarte der Gaststätte Angebote.

Aber die Pläne des Koches, der zuvor unter anderem in Moritzburg, Görlitz, Kodersdorf und Kollm gearbeitet hatte, gingen nicht auf. Schon seit Monatsbeginn ist die Rietschener Gaststätte zu. „Irgendwann muss man die Reißleine ziehen“, sagt der Nieskyer. Auf die Frage nach den Gründen für die Entscheidung, die Selbstständigkeit wieder aufzugeben, sagt Kevin Firl: „Im Grunde war es die Straßenbaustelle. Ich hatte den halben Umsatz bei vollen Kosten. Das ist der Hauptgrund.“ Ob auch die direkte Nähe zu einem im Spätsommer 2016 eröffneten Imbiss mit Mittagsversorgung eine Rolle gespielt habe, dazu äußert sich der Nieskyer nicht. Im gleichen Gebäude hat in den Räumen des ehemaligen Drogeriebedarf-Discounters Schlecker Susanne Auge die eigenständige Gaststätte „Schlemmereck“ eingerichtet.

Gesucht: neuer Mieter

Für die Besitzer des Gebäudeteils, zu dem das Gasthaus „Zum Arschleder“ gehört, geht nun die Suche nach einem Mieter erneut los. 2004 war das Gasthaus eröffnet und von der Inhaberin Ende 2015 geschlossen worden. Nach nur dreimonatigem Leerstand hatte der Nieskyer sein „Anno 1313 - Zum Arschleder“ eröffnet. „Wir werden Nachmieter vielleicht nicht nur in Deutschland suchen“, kündigt Eigentümer Kurt John an. Eine erste Nachfrage gab es bereits, berichtet er. Mike Hilge, besser bekannt als Bruder Tuck, habe sich bei ihm gemeldet und Interesse gezeigt, berichtet Kurt John. Mike Hilge bestätigt das. Er betreibt im Nieskyer Ortsteil Ödernitz im ehemaligen „Lindengarten“ einen Imbiss mit dem Namen „Bruder Tuck’s verrückter Party-Imbiss“. Das ist eine Gastro- und Erlebniskneipe, die auch einen Lieferservice in der Region betreibt.