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Das älteste Dokument stammt von 1828

Der Oppacher Freundeskreis Heimatgeschichte zeigt am Sonntag eine Ausstellung zur örtlichen Schulgeschichte – das ist sogar das zweite Mal.

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© Gudrun Kolb

Von Gabriela Lachnit

Oppach. Noch einmal lädt der Freundeskreis Heimatgeschichte Oppach zur Ausstellung ein. Am Sonntag ist die Schau „Oppacher Schulen im Bild der Zeit“ im Haus des Gastes in Oppach in der August-Bebel-Straße zu sehen. „Wir hatten die Ausstellung bereits Mitte September an einem Wochenende gezeigt“, berichtet Gudrun Kolb vom Freundeskreis. „Aufgrund des großen Erfolges – viele Besucher blieben mehr als zwei Stunden – haben wir uns entschlossen, noch einen weiteren Termin anzubieten“, ergänzt sie.

Die Ausstellung spannt einen Bogen von der gestrengen Kaiserzeit bis zur DDR-Zeit mit Pionierorganisation und Sowjetkult, alles ausgeschmückt mit Fotos, Dokumenten und Objekten. Das älteste Dokument stammt sogar aus dem Jahr 1828. Es ist ein Stundenplan für die älteren Schüler. Und die mussten sehr zeitig aus den Betten, denn für die erste Stunde ertönte die Schulglocke bereits 6.30 Uhr.

„Die Besucher zeigten sich im September besonders interessiert an den etwa 50 Klassenfotos aus der Zeit von 1897 bis 1979, die wir alle auf DIN A4-Format vergrößert haben“, berichtet Frau Kolb. Soweit es möglich war, sind diese Fotos auch mit den Namen der abgebildeten Schüler versehen worden. Aber es fehlen welche. Um die Lücken zu füllen, hatten die Organisatoren der Schau extra Zettel ausgelegt. An die Besucher erging die Bitte, den Namen des Abgebildeten zu notieren, wenn sie jemand erkannt haben, von dem der Name noch fehlte. „Jetzt sind die Lücken nicht mehr so groß“, berichtet Gudrun Kolb erfreut. Nach der Ausstellung gingen zahlreiche weitere Klassenfotos bei ihr ein. Die hat sie jetzt alle noch aufgearbeitet, damit sie in der Ausstellung am Sonntag Platz finden können. Da steckt viel Arbeit drin, zumal die Heimatfreunde den Ehrgeiz haben, möglichst alle Namen der Abgebildeten auf den Fotos herauszufinden.

Außerdem möchte Frau Kolb gerne, dass in der Ausstellung alle Klassenfotos hängen, die zwischen 1930 und 1980 entstanden sind. „Ich habe die Hoffnung, dass das gelingt, denn der erste Ausstellungstermin hat uns viele Anrufe und auch viele neue Fotos eingebracht“, sagt sie. Es habe die Oppacher motiviert, zu Hause nachzuschauen, wenn sie ihr Klassenbild nicht in der Schau gefunden haben, ergänzt die Heimatfreundin.

Die Oppacher Bürgermeisterin Sylvia Hölzel (parteilos) zeigte sich sehr beeindruckt von der Ausstellung mit ihren vielen Details und der umfangreichen Sammlung zur Oppacher Schulgeschichte. Deswegen strebt Frau Hölzel an, der Ausstellung des Freundeskreises künftig in der Oppacher Willi-Hennig-Grundschule eine feste Heimat zu geben.

Das wiederum erfüllt die Heimatfreunde mit Stolz. Wenn man so eine Ausstellung aufbaut, ist immer auch etwas Wehmut beim Abbauen dabei, sagt Gudrun Kolb. „Denn viele ältere Oppacher Bürger, die uns ihre Exponate geliehen haben, fürchten, dass nach ihrem Ableben die alten Sachen von der jüngeren Generation entsorgt werden. Da wäre eine Dauerausstellung eine wunderbare Sache.“

Ausstellung am 15. Oktober, 10 bis 17 Uhr, im Haus des Gastes in Oppach, August-Bebel-Straße 53. Der Eintritt kostet zwei Euro, für Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre ist er frei.