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Bundespolizei fasst mehr Straftäter

Die Zahl der festgestellten Delikte stieg 2017 um 20 Prozent. Immer öfter geht es um falsche Papiere.

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© Archivfoto: Matthias Weber

Von Romy Altmann-Kühr

Bautzen. Die Grenze und die Bahnanlagen samt Bahnhöfen sind ihr Revier: Die Beamten der Bundespolizeiinspektion Ebersbach bewachen rund 88 Kilometer Grenze zu Tschechien und einen Abschnitt von etwa 31 Kilometer an der Staatsgrenze zu Polen. An der polnischen Grenze reicht ihr Zuständigkeitsbereich bis nach Hagenwerder, an der tschechischen Grenze erstreckt sich ihr Gebiet vom Zittauer Gebirge bis nach Steinigtwolmsdorf.

Mehr Straftäter gestellt
Die Bilanz der Bundespolizei Ebersbach weist für das Jahr 2017 insgesamt 2 891 festgestellte Straftaten aus. Gegenüber 2016 sei das eine Steigerung von 20 Prozent, so Polizeioberkommissar Frank Barby, Pressesprecher der Ebersbacher Inspektion. Im Jahr 2016 deckten die Bundespolizisten demnach 2 401 Straftaten auf. Zusätzlich landete sie mehr Fahndungstreffer als noch im Jahr davor. 530 zur Fahndung ausgeschriebene Personen wurden aufgegriffen sowie 432 Gegenstände, zum Beispiel Diebesgut. Das entspricht einer Steigerung zum Vorjahr von 23 Prozent, erklärt Frank Barby.

Straftaten: Gefälschte Papiere nehmen zu

Ein Bereich, in dem die Bundespolizei eine Steigerung feststellt, sind die Urkundenfälschungen. Das bedeutet, immer öfter greifen die Beamten Menschen mit gefälschten Papieren auf. Das können Personalausweise, Reisepässe oder Führerscheine sein. Aber auch manipulierte Fahrzeugkennzeichen und Zulassungsplaketten kommen den Bundespolizisten immer wieder unter – im Jahr 2017 in 70 Fällen. Besorgniserregend findet Frank Barby auch den Fakt, dass Widerstand und Gewalt gegen Beamte immer mehr zunehmen. Im Jahr 2016 habe es zehn Vorfälle gegeben, bei denen Polizisten verletzt wurden, im Jahr 2017 waren es bereits 23. „Die Steigerung ist sehr deutlich.“ Beim Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte wurden in den beiden vergangenen Jahren fünf beziehungsweise 19 Vorfälle erfasst.

Kooperation: Zusammenarbeit mit Landes- und Autobahnpolizei läuft gut

Die Bundespolizei bildet mit Kollegen der Polizeidirektion Görlitz die Gemeinsame Einsatzgruppe Oberlausitz (Gego). Die Kriminalität an der Grenze soll so effektiver bekämpft werden. Außerdem stellt die Ebersbacher Inspektion acht Beamte ab, die mit Landespolizisten in der Gemeinsamen Fahndungsgruppe Bautzen auf der Autobahn mitarbeiten. Auf der Autobahn geht es hauptsächlich um gestohlene Fahrzeuge. Im Bereich Diebstahl verzeichneten die Ebersbacher für 2017 auch in diesem Zusammenhang 209 Delikte, die sie festgestellten. 2016 waren es 129. Dazu gehören auch Diebstähle im Bereich der Bahnanlagen. Hier werden meist Kabel gestohlen oder Fahrräder, die an Bahnhöfen und Haltepunkten abgestellt sind.

Fazit: Drogenschmuggler und Schwarzfahrer auf gleichem Niveau

Bei Urkundenfälschungen, Gewalt gegen Beamte und Diebstählen verzeichnet die Bundespolizei also einen Anstieg im vergangenen Jahr 2017. Sie ist aber für noch mehr Delikte zuständig, zum Beispiel Drogenschmuggel oder Schwarzfahren im Zug. Hier bewegen sich die statistischen Zahlen auf gleichbleibendem Niveau zu den Vorjahren, informiert Bundespolizeisprecher Frank Barby.