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BRD kontrollierte Westpakete

Dass Westpakete in der DDR kontrolliert ist bekannt. Aber war es auch andersrum der Fall? Ja. Mit den Kontrollen wollten die westdeutschen Behörden vor allem fremde Agenten und Spione enttarnen.

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© dpa

Leipzig. Auch westdeutsche Behörden haben einem Medienbericht zufolge zwischen 1961 bis 1989 massenhaft Päckchen kontrolliert, die von Bundesbürgern in die ehemalige DDR geschickt worden waren. Das berichtete der MDR am Dienstag unter Berufung auf Recherchen der Historikerin Konstanze Soch aus Magdeburg. Mit den Kontrollen hätten die westdeutschen Behörden vor allem fremde Agenten und Spione enttarnen wollen, sagte Soch. In mindestens zwei Fällen habe dies zum Erfolg geführt.

Den Angaben zufolge haben der Militärische Abschirmdienst und der Bundesnachrichtendienst jährlich mehrere tausend Päckchen und Pakete geöffnet. Getarnte Lastwagen fuhren dazu demnach in Aussonderungsstellen für Postsendungen in Hamburg, Hannover, Bad Hersfeld und Hof. Geheimdienstmitarbeiter holten dem Bericht zufolge dort Sendungen ab, die eingeweihte Postmitarbeiter vorsortiert hatten.

Kontrollen von Päckchen und Paketen waren bislang nur von DDR-Behörden bekannt. Die Westpakete wurden insbesondere in der Vorweihnachtszeit von Bundesbürgern an Bekannte und Verwandte in der DDR verschickt und enthielten viele Produkte, die dort nicht zu haben waren. (dpa)