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Böse Burritos am Bischofsweg

Eine gebürtige Amerikanerin will Dresdner auf den Tex-Mex-Geschmack bringen.

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© René Meinig

Von Ariane Heinen

Seit sie in Dresden lebt, hat Danielle Jägersberg immer nach einem Restaurant mit echter texanisch-mexikanischer Küche gesucht. „Mir hat dieser Geschmack hier sehr gefehlt“, sagt sie. Ein eigenes Restaurant war für sie schon ein Kindheitstraum. Nun hat Jägersberg „The Evil Burrito“ nahe der Haltestelle Bischofsweg in der Neustadt eröffnet. „Evil“ bedeutet auf Deutsch böse. So wirken das kleine Lokal und die Inhaberin gar nicht. Die Mittvierzigerin erklärt, der Name kommt von ihrer offenen, lauten Persönlichkeit. Außerdem gibt es eine Redensart in Amerika. „Manchmal ist das Essen so good, it’s almost bad.“ Auf Deutsch könnte man sagen: „teuflisch gut.“

Die gelernte Köchin bereitet Burritos mit Rind- und Hühnerfleisch zu. Es gibt aber auch eine vegane Alternative mit schwarzen Bohnen. Das wird zusammen mit Salat, Käse, verschiedenen Soßen und Reis in einer Tortilla zusammengerollt. Dabei kocht Jägersberg ganz nach ihrem eigenen Rezept. „Jeder Koch hat seine eigene Interpretation von Gerichten.“ Für sie entsteht der richtige Geschmack aus der Qualität der Zutaten. „Ich würde niemals Hackfleisch kaufen, nur weil es billiger ist. Es schmeckt einfach nicht so gut und ist eine Keimbombe.“ In ihrem Kühlschrank hat sie ein großes, frisches Stück vom Rind.

Obwohl sie das Restaurant noch nicht lange betreibt, hat sie auch schon ein paar Stammgäste. „Ein Gast lebt in Berlin, doch er kommt immer wieder zu mir.“ Sie hatte auch schon Gäste aus Nordmexiko. Ihr Essen hat sie an zu Hause erinnert. Jägersberg freut sich immer über solche Komplimente. Sie hofft, dass auch bald mehr Dresdner auf den Geschmack kommen. In den Vereinigten Staaten ist Tex-Mex so beliebt, dass es mehrere Fast-Food-Ketten in diesem Stil gibt. Derweil sind die Dresdner noch dem Burger verfallen. Dazu kommt die Konkurrenz mit äußerst günstigen Dönerläden. Jägersberg glaubt, durch die gute Lage ihres Restaurants kann sie ihnen trotzen. „Mitten in der Neustadt gibt es so viele Restaurants, hier gehen wir nicht so unter.“