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Besser surfen auf dem Butterberg

Übers Fernsehkabel können seit März weitere Haushalte in Bischofswerda und Burkau schnelles Internet beziehen.

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© Rocci Klein

Von Theresa Hellwig

Bischofswerda. Karl-Heinz John durfte es schon ausprobieren: das schnelle Internet. Zu einem Informationsabend kamen etwa 40 Gäste in den Butterberggasthof und konnten sich erstmals ins W-Lan einloggen, um das schnelle Internet auszutesten. „Das ging ruckzuck“, erzählt der Inhaber des Gasthofes. Bislang bezieht er das Internet noch über die alte Leitung, doch den Vertrag bei der Energie Sachsen Ost AG (Enso) hat er bereits unterzeichnet. Bis alles installiert ist, soll es noch etwa eine Woche dauern.

„Wenn ich unsere Internetseite aufrufen möchte, muss ich bislang manchmal eine halbe Minute warten“, erzählt Karl-Heinz John. Mit der neuen Leitung sei das nur noch eine Sekundensache. „Wir brauchen das schnelle Internet dringend.“ Nicht nur, dass der Gasthof bei Bestellungen und Sendungsverfolgungen auf ein flottes Laden von Internetseiten angewiesen ist. Auch für die Gäste ist das gute Netz wichtig: „Wir waren total unterversorgt, hatten viele Ausfälle. Damit waren viele unzufrieden“, erzählt Karl-Hein John. Doch das soll nun ein Ende haben. Schon bald bezieht der Butterberggasthof das schnelle Internet über das Glasfasernetz in Kombination mit dem Fernsehkabel.

Karl-Heinz und Heidi John sind die ersten gewerblichen Kunden, die das schnelle Internet auf diese Weise beziehen werden. Mit einer Downloadgeschwindigkeit von bis zu 100 Megabit und einer Upload-Geschwindigkeit von 10 Megabit pro Sekunde können die Betreiber dann rechnen. Seit Anfang des Monats bietet die Enso diese Übertragungstechnik in Bischofswerda und Burkau an.

Noch ein bisschen schneller geht es bei denjenigen, die ihr Internet über Glasfaserleitungen in Kombination mit den bestehenden Kupferleitungen empfangen. Beide Verbindungen basieren auf den neuen Glasfaserleitungen. Nur für die sogenannte letzte Meile zwischen den Kabelverzweigern und den Häusern werden bereits bestehende Kupfer- oder eben Fernsehkabel genutzt. Bereits seit September 2017 können Haushalte südlich der Bahnlinie das schnelle Internet empfangen. Etwa 70 Kunden haben hierzu bereits Verträge bei der Enso abgeschlossen. Während die Downloadgeschwindigkeit bei beiden Übertragungstechniken dieselbe ist, können bei der Kupferkabelvariante Dateien mit Geschwindigkeiten bis zu 40 Megabit pro Sekunde hochgeladen werden.

Noch nicht alle Firmen angekoppelt

Seit Herbst bezieht die Bischofswerdaer Wasserversorgung diese schnellere Variante. „Den Unterschied zu vorher merkt man vor allem beim Laden von großen Datenpaketen“, weiß Mitarbeiter Falko Bewersdorf. Beim Surfen empfindet er den Unterschied hingegen als nicht sonderlich groß.

Noch immer nicht angekoppelt ist die Firma Elektro-Schölzel in Demitz-Thumitz. Inhaber Torsten Schölzel zeigt sich dennoch zufrieden. Mit seinem Vertrag bei der Telekom kann er immerhin mit einer Geschwindigkeit von bis zu 50 Megabit pro Sekunde surfen. Er sagt aber: „Sollte die Möglichkeit bestehen, einen schnelleren Zugang zu bekommen, würde ich mich dazu entscheiden.“ Denn gerade für seinen Online-Shop ist eine stabile Verbindung wichtig. Auch in seiner Rolle als Vermieter erkennt er die Notwendigkeit des schnellen Internets: „Wohnungen, die keinen schnellen Zugang zum Netz haben, sind nicht nur für junge Menschen unattraktiv.“ Ohne das Angebot, so vermutet er, vergreisen Kommunen. Auch junge Unternehmen siedeln sich nur dort an, wo sie schnell an Daten kommen und diese versenden können, vermutet Torsten Schölzel.