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Beim Mühlentag fließt das Öl

Nach zwei Jahren Pause gibt es wieder ein Hoffest in Gadewitz. Allein könnte Familie Horlacher das aber nicht stemmen.

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© André Braun

Von Elke Braun

Gadewitz. Auf dem Vierseithof im Großweitzschener Ortsteil Gadewitz erklingt Live-Musik. Unter der großen Kastanie haben sich die Musiker der Band Mindy Boyd & Friends auf gestellt und unterhalten das Publikum. Für Groß und Klein gibt es viel zu entdecken.

Dieter Horlacher steht neben der Ölmühle und wird nicht müde, den Besuchern immer wieder zu erklären, wie aus Raps, Mohn, Sonnenblumenkernen, Lein und Leindotter Öl hergestellt wird. In der Mühle werden die jeweiligen Zutaten gepresst, das Öl fließt in einen Behälter und der ausgepresste Rest kommt als kleines Würstchen heraus. „Doch das ist kein Abfallprodukt“, sagt Dieter Horlacher. Es wird zu sogenanntem Kleimehl verarbeitet, das zum Brot backen verwendet werden kann. Das Öl müsse für fünf bis acht Tage in Metallbehältern ruhen, bevor es abgefüllt werden kann. Erst dann ist es klar und rein. „Was sich abgesetzt hat, kommt auf den Kompost“, so Horlacher.

Etwa 3000 Liter verschiedener Öle werden pro Jahr in Gadewitz kaltgepresst. Fast alles wird im eigenen Hofladen verkauft. „Je nach Abkauf stellen wir neues Öl her“, erläutert Horlacher. Im Hofladen gibt es noch viele andere Produkte – vom mediterranen Kräutersalz über frischen Knoblauch bis hin zu Heilkräuterkissen oder Keramik. Alles ist aus eigenem Anbau oder von Direktvermarktern aus der Region. Darauf legt Familie Horlacher besonderen Wert.

Auserwählte Kunsthandwerker haben in der Künstlerscheune ihre Stände aufgebaut. Für Kinder gibt es eine Hüpfburg. Sie können reiten, töpfern, an einer Schatzsuche teilnehmen oder die Alpakas der Alpakazucht und Imkerei Andreas Jentzsch aus Ziegra streicheln.

Ungefähr 30 bis 40 Leute unterstützen die Familie Horlacher bei ihrem Hoffest. Es sind Bekannte und Freunde, die sich hauptsächlich um die Verpflegungsstände kümmern. Denn auch dabei setzen die Horlachers auf Direktvermarktung. So gibt es Steaks und Spieße vom Landhof Laas, Ofenkartoffeln mit Quark und selbst hergestelltes Leinöl oder Käseteller mit Schafs- und Kuhkäse.

Für Ronny Skarke aus Döbeln ist der Besuch des Mühlentages ein gelungener Abschluss der Pfingstfeiertage. Er ist mit seinen Kindern Maximilian und Johanna nach Gadewitz geradelt. „Für die Kinder ist es sehr interessant, einmal zu sehen, wie Öl hergestellt wird“, sagt der Döbelner.