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Bei Veritas bewegt sich was

Und zwar ein Bagger. Der markiert den Anstoß zu umfangreichen Bauarbeiten in Neustadt.

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© Dirk Zschiedrich

Von Nancy Riegel

Neustadt. In der Sitzung des Neustädter Stadtrates Ende Juni beschloss das Gremium den Verkauf zweier Grundstücke an eine Gesellschaft in Mainz. 19 500 Quadratmeter für den Preis von rund 260 000 Euro. Dieser Verkauf bedeutet für die Stadt Neustadt: Ein weiteres Unternehmen wächst.

Bei den Flächen handelt es sich nämlich um die Brache neben Veritas an der Ziegeleistraße. Der aus Hessen stammende Automobilzulieferer hatte sich diese bereits reservieren lassen, nun gehören sie ihm offiziell. Und der Betrieb braucht sie, um sich zu vergrößern. In dieser Woche starteten die Bauarbeiten für eine weitere Halle und einen sogenannten Traileryard, einen Anlieferungsbereich für Lkws.

„Durch den Neubau kann der Materialfluss optimiert werden“, sagt Werksleiter Johannes Hafner. Das heißt, die Arbeitsabläufe werden gestrafft, Maschinen umgestellt. Die Produktion vergrößert sich bis Juni 2018 um rund 2 000 Quadratmeter. Veritas kann am Standort Neustadt, der 2012 in Betrieb genommen wurde, künftig mehr produzieren und neue Projekte anschieben.

Eine weitere Optimierung will der Betrieb bei der Logistik erreichen. „Diese erfolgte bisher nicht komplett in unserem Haus“, so Hafner. Das soll sich mit dem Traileryard ändern. Dieser ermöglicht eine lückenlose Be- und Entladung der Lastwagen auf dem Grundstück. Lange Wartezeiten sollen künftig vermieden werden. Langes Warten der Mitarbeiter auf einen freien Parkplatz konnte das Unternehmen bereits im Jahr 2015 weitestgehend aus der Welt schaffen. Damals wurde auf einem der jetzt erworbenen Grundstücke ein zusätzlicher Firmenparkplatz errichtet. 82 provisorische Stellflächen entstanden zusammen mit einer Einfahrt von der Werner-von-Siemens-Straße.

Neben dem Platzproblem musste sich das Unternehmen in den vergangenen Monaten einer weiteren Herausforderung stellen, erläutert der Werksleiter, nämlich sich schnell veränderten Kundenwünschen.

Durch den Dieselskandal verbauen die Autohersteller jetzt vermehrt Tanks mit „Adblue“ – eine Harnstofflösung, die in den Abgasstrang gespritzt wird und die Stickoxide im Abgas vermindert. Solche SCR-Systeme werden bei Veritas jetzt vermehrt produziert. Außerdem unter anderem Riemenscheiben für Wasserpumpen, Abdeckungen und Ventile für die Automobilindustrie. Sie werden vornehmlich in Autos des Audi- und VW-Konzerns, aber auch der Daimler-Gruppe und bei BMW eingebaut.

Am Standort in Neustadt sind aktuell 328 Arbeiter beschäftigt, acht von ihnen sind Auszubildende. „Mit den aktuellen Bauarbeiten wollen wir diese Arbeitsplätze sichern“, resümiert der Werksleiter.