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Behörde lässt Freibadfans zappeln

Das Okay vom Gesundheitsamt hat gefehlt. Deshalb konnte das Stadtbad am Donnerstag erst am Nachmittag in die Saison starten.

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© Dietmar Thomas

Von Heike Heisig

Leisnig. Was es heißt, wie auf Kohlen zu sitzen, hat Marco Kählert am Donnerstag erfahren. Der 39-Jährige ist Leisnigs neuer Stadtbadchef und seine erste Saisoneröffnung stand bevor. Doch der Start verlief etwas holprig. Die ersten Badegäste mussten wieder weggeschickt werden. Denn: Bis zur geplanten Öffnung um 11 Uhr fehlte noch die abschließende Zustimmung des Gesundheitsamtes, das jedes Jahr Wasserproben nimmt und untersucht, ehe Gäste die drei Becken stürmen dürfen.

So wurden auch die zusätzlichen besucherfreien Stunden genutzt, um noch die letzten Schönheitsarbeiten auf dem Freigelände zum Abschluss zu bringen. Das Imbisspersonal spannte die nagelneuen Sonnenschirme auf. Und Marco Kählert wartete auf den Anruf der Behörde, dass alles in Ordnung ist. Kählert hat zuletzt als Badleiter im Platsch in Oschatz gearbeitet. Der neue Job in Leisnig komme ihm von der Zeiteinteilung mehr entgegen – „mit zwei kleinen Kindern“, begründete er. Der täglich Fahrtweg auf Arbeit mache ihm wenig aus. Die Straße von Oschatz sei bis auf ein kleines Teilstück gut ausgebaut.

Die Einrichtung in Leisnig hat er vor seinem Arbeitsbeginn vor ein paar Wochen gar nicht gekannt. „Ich habe ein sehr schönes Bad vorgefunden, war sehr angenehm überrascht“, gibt er zu. Marco Kählert ist Fachangestellter für Bäderbetriebe. Zwei Rettungsschwimmer stehen ihm während der Besuchersaison zu Seite. Das sind Heike Rentsch, die die Stammbesucher des Freibades bereits aus den vergangenen Jahren kennen, sowie René Gentzsch, der nahezu jedem Leisniger als engagierter Feuerwehrmann ein Begriff ist. Die drei wechseln sich ab, sodass auch niemand vom Badpersonal den Sommer über ohne Ruhetag zum Verschnaufen durcharbeiten muss.

Bezüglich der Öffnungszeiten bleibt alles beim Alten: In der Vorsaison ist Badespaß täglich von 11 bis 19 Uhr möglich. Bei großer Hitze ist das Badteam aber schon früher und abends etwas länger da. Bei Regen oder an sehr kalten Tagen lohnt sich der Weg an die Chemnitzer Straße nicht, dann bleibt die Einrichtung geschlossen.

Bei den Eintrittspreisen gibt es eine Veränderung. Wie berichtet, müssen Jugendliche – wenn es ums Bezahlen am Automaten im Stadtbad geht – schon ab 17 Jahren den Erwachsenenpreis von 3,50 Euro einwerfen. Bis zu einem Alter von 16 Jahren zahlen sie nur zwei Euro, Kinder bis drei Jahre haben freien Eintritt. Die neuen Preise sind jetzt erst vom Stadtrat beschlossen worden. Die Verwaltung begründete dies mit Angleichungen im Ortsrecht. In anderen Satzungen werde bereits bei 16 Jahren ein Schnitt gemacht. Auch die neue Gebührensatzung sieht eine kostenlose Nutzung von Sportstätten nur bis 16 Jahre vor.