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Bauarbeiten am Dach der Glashütter Kita

Alles wird schick. Nur die Solaranlage der Einrichtung in Glashütte kann nicht gerettet werden.

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© Egbert Kamprath

Von Maik Brückner

Glashütte. Aus sicherer Entfernung schaut Ilona Kochel vom Spielplatz auf das Dach des Altbaus vom Kindergarten Sonnenuhr. Dort sind Bauleute damit beschäftigt, ein Gerüst an dem einen Gebäudeflügel ab- und einige Meter weiter am anderen Gebäudeflügel wieder aufzubauen.

„Endlich gehen die Arbeiten weiter“, sagt die Chefin der größten Glashütter Kindertagesstätte. Seit dem Herbst ist diese eine Baustelle. Die Auswirkungen auf den Kitabetrieb halten sich aber in Grenzen, sagt Frau Kochel. Und daran wird sich auch in den nächsten Wochen nicht viel ändern, da „nur“ das Dach erneuert wird. Damit erfüllt die Stadt Glashütte dem Kindergarten einen lang ersehnten Wunsch. „Es hatte an mehreren Stellen reingeregnet“, sagt die Leiterin. Das Dach wurde zwar immer wieder repariert. Doch diese Arbeiten zeigten keinen nachhaltigen Effekt. Deshalb beschloss die Stadt im vorigen Jahr, das Dach des Altbaus komplett zu erneuern. Zwei Dinge musste die Stadt bei der Planung beachten. Unter dem Dach leben Fledermäuse. „Deshalb konnten wir erst im September beginnen“, erklärt Elke Papadopulos.

Sie ist beim Bauamt für die Immobilien zuständig. Auch die Bauweise des Dachstuhls war eine Herausforderung. Dieser wurde 1953 „unter größter Sparsamkeit“ errichtet. Da die Stadt den Dachstuhl weiter nutzen wollte, kamen Dachsteine wie kleinteilige Schiefertafeln nicht infrage, weil sie zu schwer sind. Der Technische Ausschuss entschied sich stattdessen für das Verlegen von kleinformatigen, 30 mal 30 Zentimeter großen, dunklen Aluplatten, die in Rauteneindeckung aufgelegt werden sollen. Den Auftrag dazu sicherte sich die Firma Rohr-Schneider aus Hainichen, die ein Angebot in Höhe von 93 400 Euro einreichte. Das lag zwar 20 Prozent über der Kostenschätzung. Trotzdem riet die Verwaltung den Räten angesichts der Lage in der Bauwirtschaft, den Auftrag zu vergeben. Schließlich hatte sich nur eine Firma um den Auftrag bemüht. Wie eine Neuausschreibung ausgehen würde, sei ungewiss.

Die Räte folgten dem Vorschlag. Im September begannen die Arbeiten, bei denen nicht nur die Dachdeckung erneuert wird. Das Dach bekommt auch eine neue Entwässerung und einen neuen Schneefang. „Aus verschiedenen Gründen konnten die Arbeiten bis zum Einbruch des Winters nicht abgeschlossen werden“, sagt Frau Papadopulos. Fertiggestellt werden konnten der Ostflügel und ein Teil des Nordflügels, zu dem auch der Eingangsbereich gehört. Nun ist die Firma dabei, den Nord- und den Westflügel fertigzustellen. Während die Kita-Leiterin hofft, dass die Arbeiten noch vor den Sommerferien abgeschlossen werden können, möchte sich Elke Papadopulos nicht festlegen. Der genaue Termin werde erst in den nächsten Tagen verhandelt. Als sicher gilt indes, dass die veranschlagten Kosten nicht reichen werden.

Die Bausumme wird die 100 000-Euro-Grenze überschreiten, sagt Frau Papadopulos. Für das Geld wird auch die bestehende Warmwasser-Solaranlage abgebaut. Diese ist seit Jahren defekt. Es gibt keine Ersatzteile mehr. Die Stadt habe geprüft, die Anlage zu erneuern, erklärt Frau Papadopulos. Doch auch das sei aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich. Denn neuere Anlagen sind schwerer. Das Dach hätte verstärkt werden müssen.