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Bastei bekommt schwebende Plattform

Für die gesperrte Aussicht in der Sächsischen Schweiz bahnt sich eine Lösung an. Die wichtigsten Fakten:

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© SMF

Von Nancy Riegel

Lohmen. Seit Sommer ist klar, dass die vorderen zehn Meter des Bastei-Felsens nie wieder betreten werden können. Für die berühmte Basteiaussicht, die aus Sicherheitsgründen schon über ein Jahr gesperrt ist, gab es deshalb Planungen. Jetzt wird die Lösung präsentiert: ein „schwebender Steg“.

Juni 2016: Mitarbeiter einer Spezialfirma für Felssicherungen stellen fest, wie porös das Gestein unter der Basteiaussicht wirklich ist.
Juni 2016: Mitarbeiter einer Spezialfirma für Felssicherungen stellen fest, wie porös das Gestein unter der Basteiaussicht wirklich ist. © Robert Michael
Das bei Touristen beliebte Ausflugsziel musste gesperrt werden.
Das bei Touristen beliebte Ausflugsziel musste gesperrt werden. © dpa

Das sind die neun wichtigsten Fakten:

  • Der Steg soll rund 20 Meter lang und bis zu 3,5 Meter breit werden und sich lediglich im hinteren Bereich auf dem Felsen abstützen. Im vorderen, erodierten Bereich schwebt die Plattform in geringer Höhe über dem Felsmassiv. In Zahlen bedeutet das: 60 Prozent des Stegs liegen auf, 40 Prozent schweben.
  • Laut Finanzministerium soll die Sicherheit auch dann gegeben sein, wenn sich viele Menschen auf dem schwebenden Teil aufhalten. Das heißt, eine Zugangskontrolle soll es nicht geben.
  • Geplant ist ein Gesamtgewicht von rund 70 Tonnen. Der Steg wird nur minimal verankert, um den noch intakten Felsen darunter nicht zu beschädigen.
  • Optisch soll sich die Konstruktion, die zwischen 35 Zentimeter (Aussicht) und 60 Zentimeter hoch ist, an Sandstein orientieren. Es wird ein Geländer geben. Bei der Konstruktion werden modernste Baumaterialien eingesetzt. So werden wohl für die Verschalung Elemente aus dem von der TU Dresden entwickelten Textilbeton zum Einsatz kommen.
  • Noch ist die Genehmigung für den Steg nicht erteilt. Lediglich für den Steinschlagzaun und das Abtragen der jetzigen Gehwegplatten liegt diese bereits vor.
  • Der Steg soll rund eine Million Euro kosten. Laut Finanzminister Georg Unland sei noch nicht geklärt, wer das Projekt finanziert. Der Felsen ist Eigentum des Freistaats, das Berghotel pachtet die Fläche. Offiziell gehört das Gebiet zur Gemeinde Lohmen.
  • Einen kostenpflichtigen Eintritt, beispielsweise durch ein Drehkreuz, schließt der Finanzminister aus. „Die Basteiaussicht soll für Besucher kostenlos bleiben.“
  • Ab Dezember dieses Jahres werden die Steinschlagzäune unterhalb des Felsens errichtet, danach erfolgt die Sicherung und Abtragung des vorderen Teils der Aussicht.
  • Wann der neue Steg errichtet wird, ist noch unklar. Das Finanzministerium spricht von „frühestens in zwei Jahren.“ Die Bauarbeiten sollen dann möglichst so ablaufen, dass Besucher weiterhin die Aussicht von der Bastei genießen können.