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Bald gibt’s Geschwindigkeitstafeln

Die B 156 in Niedergurig soll sicherer werden. Im nächsten Amtsblatt wird dafür ein Spendenaufruf veröffentlicht. Ungefähr 3 000 Euro werden benötigt.

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© Uwe Soeder

Von Kerstin Fiedler

Niedergurig. Die Bundesstraße 156 in Niedergurig ist gefährlich. Zumindest für die Fußgänger und die Radfahrer. Damit sich daran etwas ändert, gab es kürzlich einen Vor-Ort-Termin mit Anwohnern, Ortschaftsrat, Bürgermeister, Polizei, Straßenverkehrsamt und Landesamt für Straßenbau und Verkehr. Und nach diesem Treffen wurden zumindest kleine Fortschritte erzielt. Denn alle Wünsche der Anwohner können nicht erfüllt werden. Deshalb tun die Bürger jetzt gemeinsam mit Ortschaftsrat und Gemeindeverwaltung selbst etwas für ihre Sicherheit in Niedergurig.

Romy Schmidtke, eine der besorgten Anwohner, schilderte, wie sie jeden Tag Angst um ihre Kinder hat. Drei Töchter fahren mit dem Bus nach Bautzen in die Schule. Mit der Jüngsten im Kinderwagen hat sie es schwer, sicher durch den Ort zu kommen, denn es gibt keine durchgehenden Fußwege. Auch ihre Mutter, die in den Morgenstunden Zeitungen austrägt, hat schon mehrfach Schreck-Momente mit den durch den Ort fahrenden Lkw gehabt. So am vergangenen Freitag, als sich zwei Lkw in der Kurve begegneten und abrupt abbremsten. „Das ist nicht zumutbar“, finden die Niederguriger. Doch viel verändert werden kann nicht. Die 30er-Zonen bleiben und es wird zusätzlich eine 30 auf die Straße markiert. Mehr geht nicht, hieß es beim Vor-Ort-Termin. Und so wird nun eine andere Idee umgesetzt.

Die Idee ist nicht neu und sie ist sehr wirkungsvoll. Das haben zumindest die Guttauer schon bemerkt. Auch dort hatten die Anwohner das Gefühl, dass die Autos durch den Ort rasen. Der Ortschaftsrat rief eine Spendenaktion ins Leben, damit zwei Geschwindigkeitsmesstafeln angeschafft werden können. Die stehen jetzt von beiden Ortseingängen kommend etwa 200 Meter im Ort. Der Malschwitzer Bürgermeister Matthias Seidel (CDU) fand diese Aktion gut und unterstützt sie jetzt für Niedergurig. „Wir hoffen, dass wir die nötigen 3 000 Euro möglichst bis November zusammenhaben“, sagt er und ist zuversichtlich.

Dennoch ist das Engagement von Romy Schmidtke noch nicht beendet. Sie möchte sich noch an die Landwirte und Busunternehmen wenden. Denn Busse und Traktoren seien nicht viel besser als Lkw, die zu schnell fahren, sagt sie. „Ein Traktorfahrer hat mich regelrecht ausgelacht, als ich ihm die 30 vorgehalten habe“, sagt sie. Ronny Jannasch von der Heidefarm Sdier empfiehlt, das Kennzeichen aufzuschreiben und damit die Landwirte zu befragen. Der Geschäftsführer der Heidefarm sagt, dass die in der Heidefarm tätigen Fahrer wissen, wie sie sich zu verhalten haben. „Im Frühjahr gibt es immer eine Belehrung“, sagt Ronny Jannasch. Und er sagt auch, dass ja in den Orten, durch die sie fahren, die Verpächter ihrer Flächen wohnen. „Da sollten wir uns schon benehmen“, sagt Jannasch.