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Alte Schule soll verkauft werden

Über das Gebäude im Hohnsteiner Ortsteil Cunnersdorf wird wieder diskutiert. Dabei spielen viele Emotionen mit.

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© Dirk Zschiedrich

Von Anja Weber

Hohnstein. Große Pläne gab es für die alte Schule im Hohnsteiner Ortsteil Cunnersdorf. Mit viel Enthusiasmus hatten einige Einwohner im Jahr 2011 angepackt und mit der Renovierung begonnen. Ein Raum für die Dorfgemeinschaft sollte hergerichtet werden mit einem Ausgang zur Schulwiese, auf welcher die Feste im Ort stattfinden. Außerdem wollten die Cunnersdorfer Ausstellungen organisieren und eine öffentliche Toilette sollte mit ins Gebäude.

Aus all den Ideen ist nichts geworden. Anfangs sicherlich, weil das Geld fehlte und inzwischen mangelt es nicht nur am Geld, sondern vielleicht auch an Mut, das Ganze noch einmal anzupacken. Der Feuerwehrverein hatte allerdings Interesse gezeigt und im Februar 2016 beschlossen, das Objekt zu übernehmen. Die Stadtverwaltung Hohnstein erhielt auch einen Entwurf für einen Nutzungsvertrag. Den allerdings lehnte der Stadtrat im September letzten Jahres ab. Man könne das Konzept nicht mittragen, weil sämtliche Investitionen weiterhin durch die Stadt erfolgen sollten und der Verein gleichfalls das Recht zum Vermieten der Wohnung und des Einbehaltens der Kaltmiete bekommen sollte. Der Stadt würde somit die Einnahmequelle für das Haus verloren gehen, sie könnte also auch nicht mehr investieren.

Für den Stadtrat kam damals nur die Vermietung des Erdgeschosses und einer Garage für den Feuerwehrverein in Betracht. Die Wohnung sowie die andere Garage würden durch die Stadt vermietet. Mit den Kaltmieten könne dann auch wieder investiert werden. Das allerdings hatte die Stadt wohl schon seit den 1990er-Jahren nicht mehr getan.

Die Situation scheint in Cunnersdorf wohl nicht so einfach zu sein. Der Feuerwehrverein muss sich erst einmal wieder finden, heißt es. Deshalb überraschte wohl der Entschluss von Hohnsteins Bürgermeister Daniel Brade (SPD). Er will das Thema alte Schule jetzt offenbar voranbringen und hat den Stadträten vorgeschlagen, das Objekt zum Verkauf auszuschreiben. Seit Mai 2015 steht die Wohnung leer. Man habe das Obergeschoss nicht mehr vermietet, da die künftige Nutzung vakant war. Jetzt hofft die Stadt aber offenbar auf Einnahmen.

Der Hohnsteiner Stadtrat stimmte dem Vorschlag so zu. Allerdings sollen einem möglichen Interessenten mit dem Kaufvertrag auch einige Auflagen erteilt werden. Die wiederum waren im Stadtrat umstritten, weil man befürchtete, so keinen Käufer zu finden. Dazu gehört zum Beispiel, dass das Erdgeschoss weiterhin gemeinschaftlich von den Einwohnern von Cunnersdorf genutzt werden soll. Außerdem wird festgeschrieben, dass bei Veranstaltungen auf der Schulwiese Strom und Wasser aus dem Haus mit genutzt werden können. Zudem muss sich der potenzielle Käufer zur Sanierung der alten Schule verpflichten.

„Sollte sich niemand finden, dann muss weiter überlegt werden“, sagt Bürgermeister Daniel Brade. Ein Versuch sei es wert. Sollte sich ein Käufer finden, wären seiner Meinung nach auch die Belange der Cunnersdorfer berücksichtigt.