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Zoll findet Panzerfaust in Dresden

Die russische Kriegswaffe wurde bei einer Razzia in drei Wohnungen mutmaßlicher Drogendealer entdeckt.

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© Zollfahndungsamt Dresden

Von Andrea Schawe

Die Zollbeamten rechneten zwar damit, dass die Verdächtigen möglicherweise bewaffnet sind, doch nicht mit solchen Geschützen: Bei einer Durchsuchung in Dresden ist eine Panzerfaust gefunden worden, teilte das Zollfahndungsamt Dresden mit. Der russische Panzerabwehr-Granatwerfer vom Typ RPG-18 war funktionstüchtig. Er wurde in der Wohnung eines 25-Jährigen in Leubnitz-Neuostra gefunden. Wo der Mann die Waffe herhatte, ist noch nicht bekannt. Er wurde zusammen mit einem 22-Jährigen vorläufig festgenommen.

Bereits am frühen Mittwochmorgen hatte eine Spezialeinheit der Zollfahndung drei Wohnungen in Strehlen, Gruna und Leubnitz-Neuostra durchsucht, zu denen die zwei Männer Zugang hatten. Neben der Panzerfaust fanden die Beamten noch etwa 1,5 Kilogramm Marihuana, ein Gewehr, Munition und weitere Waffen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt nun wegen eines Verstoßes gegen das Waffen- und Betäubungsmittelgesetz. Die Ermittler waren den mutmaßlichen Drogendealern schon länger auf der Spur.

Die Panzerfaust unterliegt dem Kriegswaffenkontrollgesetz. Die „Mucha“ (deutsch: Fliege) ist eine sogenannte Wegwerfwaffe, sie wird von Hand abgefeuert und das leergeschossene Startrohr weggeworfen. Sie kann bis zu zwei Meter dicken Beton durchschlagen. „Erwerb oder Besitz einer solchen Waffe müssen vom Bundeswirtschaftsministerium genehmigt werden“, so Sprecherin Bianca Richter. Ein Verstoß kann mit einer Freiheitsstrafe zwischen zwölf Monaten und fünf Jahren bestraft werden. Gegen den 25-Jährigen wurde Haftbefehl erlassen. Der 22-Jährige kam vorerst wieder frei.