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Kritik an Bahn und Polizei

Lohnt sich Zivilcourage? Der Artikel über einen Alarm in der S-Bahn und seine Folgen bewegt die Nutzer auf SZ-Online und Facebook.

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Der Umgang der Deutschen Bahn und der Bundespolizei mit einem hilfesuchenden Fahrgast sorgt auf SZ-Online und Facebook für Wirbel. Die Sächsische Zeitung hatte am Dienstag über Ronny Hausdorf berichtet, der sich in der S-Bahn von einem Randalierer bedroht fühlte.

SZ-Online

Kenne ich. Ich musste auch mal die Notruftaste drücken, als jemand in der Bahn stürzte, den Kopf am Mülleimer anschlug und erst mal bewusstlos dalag. Was passierte, als ich den Knopf drückte? Wie im Artikel: Nichts. Peter

Ich musste mehrfach den Sicherheitsdienst auffordern, sich um einen Fahrgast zu kümmern, welcher einfach in den S-Bahn-Wagen urinierte. Konsequenz: Der Sicherheitsdienst beschimpfte mich. Ich reagiere auch nicht mehr. S3-Nutzer

Kann man in Zügen nicht sicherheitstechnisch solche Knöpfe installieren, wie es die Notrufeinrichtung für Krankenhauspatienten gibt. Mit solchen Tasten erhält man auch schnell Hilfe. Diese Knöpfe sollten programmiertechnisch mit allen Handys und Beepern von Einsatzpolizisten in Zügen verbunden sein. Fahrgäste können so mit einem Knopfdruck die Einsatzpolizisten informieren, wo es im Zug zu Verstößen und gesetzwidrigen Handlungen kommt. Lars Hübner

Also ich schaue dennoch nicht weg. Aber man muss vorsichtig und umsichtig agieren, sich und andere nicht gefährden. Und nicht eskalieren. Leicht gesagt, ich weiß. Zu den Notrufknöpfen: Gute Ingenieure kennen eine wichtige Regel: Technik muss sich immer so verhalten, wie es ein durchschnittlicher Benutzer erwarten würde. Das haben der Hersteller und die Bahn hier offenbar nicht beachtet. Weil es die Sicherheit betrifft, ist das auch eine Sache für das Eisenbahnbundesamt. PS

Es ist das bekannte Muster. In Technik investiert man gerne: Notrufsäulen auf Bahnsteigen, Sprechanlagen in Zügen. Das wird dann als innovativ und kundenfreundlich verkauft. Funktionieren muss es nicht, nur schick aussehen. Und Personal bezahlen, das am anderen Ende der Leitung auch rangeht, dafür ist natürlich kein Geld da. Stefan

Facebook

Es ist traurig so was zu lesen, aber man braucht sich auch nicht wundern, wenn niemand mehr hilft, da die Helfer dann noch Ärger bekommen. Schlimm, wo wir hingeraten sind. Elke Klotzsche

Schön, dass es so eine Geschichte mal in die Presse geschafft hat. Es ist kein Einzelfall, dass sich die Bundespolizei nicht für die Sicherheit der Bürger, sondern für die Sicherheit des Bahnbetriebs engagiert. Schikane und Willkür eingeschlossen. Moritz Beck

Ganz ehrlich, so brauch man sich nicht wundern, warum immer weniger Leute helfen, wenn man eh der Dumme ist, die Polizei dreht die Dinge wie immer so, wie sie es haben möchte... Stefan Scheps