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Radiologische Praxis eröffnet am Uniklinikum

Rund 300 Patienten im Monat behandelt das Team. Dabei nutzt es auch eine neue Methode der Brustkrebsfrüherkennung.

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© Norbert Millauer

Von Juliane Richter

Für einige Patienten des Uniklinikums wird der Weg zum Radiologen jetzt kürzer. Denn gestern hat die überörtliche Radiologische Gemeinschaftspraxis ihre neuen Räume im Haus 4 des Uniklinikums bezogen. Vor allem Patienten mit Schilddrüsenproblemen, dem Verdacht auf Brustkrebs und auch dem Verdacht von Metastasenbildung sollen hier behandelt werden.

Laut Geschäftsführer Marc Amler hat das Unternehmen rund 400.000 Euro in den Ausbau der Räume investiert und etwa eine weitere Million Euro in die Untersuchungsgeräte. Ganz neu ist dabei eine spezielle Gammakamera für die Untersuchungen der weiblichen Brust. Vor allem Patientinnen mit dichtem Gewebe und Silikonimplantaten können hier untersucht werden. „Das ist das erste Gerät dieser Art im deutschsprachigen Raum. Die Untersuchung ist besonders schonend, weil nur etwa ein Drittel der Drucklast einer normalen Mammografie nötig ist“, sagt Praxisleiterin Dr. Annette Lewerenz. Demzufolge ist die Untersuchung weniger schmerzvoll. Sie soll besonders bei der Brustkrebsfrüherkennung angewendet werden. Gemeinsam mit ihren derzeit noch vier, später sechs Assistentinnen, will Annette Lewerenz pro Monat insgesamt etwa 300 Patienten untersuchen. Die Wartezeit für Termine liege bisher bei durchschnittlich 14 Tagen. Die neue Praxis wird in Dresden jedoch nicht für deutliche Entspannung sorgen, was die Vergabe von Terminen angeht. Denn sie ist lediglich ein Ersatz für die frühere Praxis in der Naumannstraße. Diese war schon beim Hochwasser 2002 überschwemmt und anschließend saniert worden. Nach dem Hochwasser im vergangenen Jahr entschied sich das Unternehmen schließlich für einen neuen Standort.

Die Anfrage vom Chef des Uniklinikums, Michael Albrecht, kam da gerade recht. Albrecht bot jene Räume im Haus 4 zur Miete an, die jahrelang als internistische Intensivstation genutzt wurden. „Der Einzug der Praxis ist ganz im Sinne der Verzahnung von stationärer und ambulanter Medizin. Von einer Konkurrenzsituation kann man hier nicht mehr sprechen“, so Albrecht.

Im Februar hatte die überörtliche Radiologische Gemeinschaftspraxis mit dem Ausbau der neuen Räume begonnen. Nun hofft Geschäftsführer Marc Amler, dass ihm die früheren Patienten trotz der hochwasserbedingten Schließung treu geblieben sind und zum Uniklinikum kommen.